Unter allen Hürden beim Erreichen eines Ausbildungsabschlusses auf Sekundarstufe II spielen Sprachprobleme mitunter die grösste Rolle (Stutz et al., 2016).
Zahlreiche Studien belegen diesen bedeutsamen Zusammenhang zwischen Sprachkompetenzen und Bildungserfolg. Denn Sprache ist nicht nur unser wichtigstes Ausdrucksmittel sondern auch Teil unserer Persönlichkeit und Grundlage für unsere Verständigung, Mitteilung und Orientierung im Alltag und in der Gesellschaft. Die Sprache korreliert mit den Schulleistungen über alle Fächer, indem sie Verarbeitungs-, Verstehens- und Problemlöseprozesse unterstützt bzw. ermöglicht. Diese Relevanz der Sprachkompetenzen für den individuellen Bildungsweg birgt insbesondere für fremdsprachige bzw. mehrsprachige Kinder und Jugendliche bestimmte Risiken.
Berufsbildungssystem mit einsprachiger Norm
Die Schweiz ist ein Einwanderungsland. Beinahe 30% der jungen Erwachsenen haben einen oder zwei Elternteile mit Migrationshintergrund. Die Zahl an Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der Berufsbildung lag im Jahr 2015 bei rund 46’110. Das entspricht einem Anteil an Lernenden mit Migrationshintergrund von insgesamt 19%, spezifisch bei EFZ-Lernenden 17.5% und bei EBA-Lernenden 38.9%. In nicht-BBG reglementierten beruflichen Grundbildungen beträgt der Anteil an Migrant/-innen gar 49.5% (BfS, 2015). Weiterlesen