Ein erfolgreicher Berufseinstieg – dank Unterstützung durch das Unterrichtsteam und durch das lokale Mentorat!

Frau Amstutz schliesst in den nächsten Wochen ihr erstes Unterrichtsjahr als Klassenlehrerin mit einem 100% Pensum ab. Sie blickt auf ein erfreuliches Jahr zurück, auch wenn es manchmal anstrengend war und sie sich mit vielen Aufgaben ein erstes Mal konfrontiert sah. Als Gelingensbedingungen nennt Frau Amstutz die Unterstützung durch das Unterrichtsteam und durch ihren Mentor. Im Unterrichtsteam wurde der Unterricht geplant und vorbereitet, mit dem Mentor konnte sie auftauchende Fragen oder anstehende Probleme besprechen und Handlungsmöglichkeiten erarbeiten.

Im August werden in der Schweiz wiederum Hunderte von Neulehrerinnen und Neulehrern mit ihrem ersten Unterrichtsjahr starten. Soeben schliessen sie ihr Studium ab und werden während der nächsten Wochen ihren Unterricht vorbereiten. Sie sind bestens ausgebildet und voller Vorfreude und Neugierde auf ihre erste Klasse, auf das neue Team und auf die sich stellenden Herausforderungen. Von Beginn weg übernehmen sie sämtliche Aufgaben einer Lehrperson. Diese sind z.B. im Berufsauftrag für Lehrpersonen der Dienststelle Volksschulbildung DVS Kanton Luzern beschrieben: unterrichten, erziehen, planen, vorbereiten, auswerten, weiterentwickeln, zusammenarbeiten im Unterrichtsteam, mit Erziehungsberechtigten, Schuldiensten und Behörden, erledigen von organisatorischen und administrativen Aufgaben, beraten und begleiten der Lernenden, gestalten, organisieren, entwickeln und evaluieren der eigenen Schule. [1]

Bei vielen Neulehrpersonen gelingt der Start ins Berufsleben wie bei Frau Amstutz problemlos, trotz dieser vielen und vielfältigen Aufgaben. Sie sind bestens ausgebildet und da sie bei einigen Aufgaben nur ein geringes Erfahrungswissen haben, erhalten sie beim Einstieg die notwendige Unterstützung durch ihre Schulleitung, ihr Team und durch eine qualifizierte Lehrperson, welche die Berufseinsteigenden als Mentor oder Mentorin im Auftrag der Schulleitung an der eigenen Schule professionell begleitet.

Ein professionelles Mentorat an der Schule fordert auch der LCH (Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer) in seinem Positionspapier vom 22. April 2017:  Weiterlesen

Zusammenarbeit von Lehrpersonen in Schulen – ein „must“?

Jede Lehrperson ist Mitglied mindestens eines Teams oder einer Arbeitsgruppe der Schule (Unterrichtsteam, Stufengruppe, Steuergruppe, Fachteam, …) und kennt Zusammenarbeit im Schulalltag aus eigener Erfahrung. Zusammenarbeit gilt heute als Arbeitsplatzbedingung in Schulen und trägt erwiesenermassen zur Unterrichtsentwicklung bei. Was macht denn Zusammenarbeit aus? Und wie wird sie an Schulen praktiziert?

Frau G. und Frau W., beide Sekundarlehrerinnen an der Sekundarschule in O., sind ein eingespieltes Team und pflegen eine bereichernde Zusammenarbeit. Bereits in der gemeinsamen Jahresplanung für ihre beiden Deutschklassen legen sie Themen, Lernziele, Anforderungen, Lernhilfen und Unterrichtsdurchführung fest. Jeweils eine der beiden übernimmt die Hauptverantwortung für die Organisation und Ausarbeitung eines Themas, beide steuern jedoch ihre Ideen und Materialien bei. Kürzlich haben sie eine Unterrichtseinheit zum Thema Poetry Slam erarbeitet und durchgeführt. Beim gemeinsamen Start mit beiden Klassen wurden zwei aktive Poetry Slam Dichter eingeladen. Die anschliessende Erarbeitung eines eigenen Poetry Slams durch die Schülerinnen und Schüler erfolgte dann innerhalb der Klasse. Die Leistungen beurteilten die beiden Lehrerinnen wiederum gemeinsam anhand eines Kriterienrasters und konnten so ihre Erwartungen und Bewertungen gegenseitig kritisch überprüfen und abgleichen. Ein Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit!

Ist Zusammenarbeit ein must?

Die Schuleffektivitätsforschung zeigt deutliche Resultate: Schulen mit gelingender Zusammenarbeit sind erfolgreiche Schulen, d.h. der schulische Erfolg der Schülerinnen und Schüler ist höher als bei Schulen mit weniger erfolgreicher Zusammenarbeit. Zudem wirkt sich erfolgreiche Zusammenarbeit auf die wahrgenommenen kollektiven Ressourcen des Kollegiums und auf das Arbeitsklima im Kollegium aus.

Zusammenarbeit wird auch im Berufsauftrag für die Lehrpersonen gefordert ist und ist heute eine Arbeitsplatzbedingung, denn die heutigen Anforderungen an die Schulen (z.B. Integration, neuer Lehrplan, etc.) erfordern gemeinsame Ziele und ein abgesprochenes Vorgehen der involvierten Lehr- und Fachpersonen. Es ist deshalb sehr hilfreich, sich Wissen über Gelingensfaktoren von Zusammenarbeit und über gruppendynamische Aspekte anzueignen (vgl. CAS Zusammenarbeit & Moderation). Weiterlesen

Weiterbildung mit Profil (Teil 2 von 8): Mit Transferorientierung vom trägen Wissen zum kompetenten Handeln

Transferorientierung – eines der sieben Merkmale aus dem Produkteprofil der WB/PH Luzern.
Eine Weiterbildung, die sich am Transfer orientiert, leitet die Teilnehmenden dazu an, das Gelernte in die Unterrichtspraxis umzusetzen und stellt diese Umsetzung ins Zentrum. Die Umsetzung ist kein zufälliges Nebenprodukt (der Weiterbildung) sondern einer transferorientierten Weiterbildung inhärent.

WB_Produkteprofil_Transferorientierung

Weiterbildungen sollen den Teilnehmenden ermöglichen, neue Kompetenzen für die Praxis zu erwerben. Weiterbildungen mit Transferorientierung unterstützen den Prozess vom vermittelten Wissen zum kompetenten Handeln. Die systematische Planung, Durchführung und Auswertung von Umsetzungen des berufsspezifischen Wissens in die Praxis werden während der Weiterbildung gezielt angeleitet und fördern so den Auf- und Ausbau berufsspezifischer Handlungskompetenzen der Teilnehmenden. Weiterlesen

Einstieg in den Lehrberuf – eine anspruchsvolle Phase in der Berufsbiografie einer Lehrperson!

Bald werden wie jedes Jahr auf das neue Schuljahr viele frischgebackene Lehrpersonen eingestellt. Sie werden von einem Tag auf den andern die Rolle der Studentin oder des Studenten ablegen und sämtliche Aufgaben einer Lehrperson übernehmen müssen. Wer bei diesen wichtigen ersten Schritten auf Unterstützung zählen kann, erlebt die Phase des Berufseinstiegs zwar als herausfordernd aber gleichzeitig auch als bewältigbar und befriedigend.

Worum geht es beim Berufseinstieg in den Lehrberuf?

Der Berufseinstieg ist eine sehr anspruchsvolle Phase in der Berufsbiografie einer Lehrperson. Junglehrpersonen sind von einem Tag auf den andern weitgehend auf sich allein gestellt und müssen die in der Ausbildung erworbenen Wissensbestände und Kompetenzen in der Praxis anwenden und an die lokalen Gegebenheiten der Schule oder der Klasse anpassen. Dabei müssen die Berufseinsteigenden sämtliche Kernaufgaben zeitgleich erfolgreich anpacken – teilweise ohne sie vorher erproben oder trainieren zu können: Unterricht planen und vorbereiten, mehrere Fächer unterrichten, Lernende begleiten und beraten, organisatorische Aufgaben übernehmen, mit Erziehungsberechtigten zusammenarbeiten, den Austausch mit Fachlehrpersonen gestalten, Teamarbeit praktizieren, die eigene Tätigkeit evaluieren, sich individuell weiterbilden. Weiterlesen