Als Schulleitung den Lehrplan 21 kompetent einführen

Die Einführung des Lehrplans 21 könnte für erfahrene Schulleitende Anlass dafür sein, ihr Wissen und Können bezüglich Lehren und Lernen sowie Change Management zu aktualisieren. Der CAS Unterrichts- und Schulentwicklung der PH Luzern (Beginn: Mai 2015) bietet die Möglichkeit, sich für die Einführung des Lehrplans 21 fit zu machen.

Ausgangslage
Die Einführung von Lehrplänen ist per se nicht einfach, erstens weil bekannt ist, dass der Einfluss von Lehrplänen auf den Unterricht und die Unterrichtsentwicklung gering ist . Zweitens kommt beim Lehrplan 21 erschwerend hinzu, dass der Einführung eine kontroverse, zum Teil unsägliche Diskussion vorausgegangen ist.
Lehrpläne: mehr als ein Orientierungsinstrument? Weiterlesen

Von Beruf Schulleiter/in – oder Lehrperson mit Zusatzausbildung?

Schulleiterinnen und Schulleiter mit Personalverantwortung verstehen sich als Fachleute für das Management, die Führung und Steuerung von Schulen. Für sie ist das Leiten einer Schule zum Beruf geworden. Die Schulleitungsausbildungen hinken dieser Realität noch hinterher.

Wenn eine Schule leiten zum Beruf geworden ist, dann stellt sich die Frage nach der Berufsausbildung von Schulleiterinnen und Schulleitern: Wie ist die Berufsausbildung aufgebaut und wie lange dauert diese? Wie sind Zulassungsbedingungen geregelt? Wer verleiht das Berufsdiplom? Wer in einem BIZ (Bildungsinformationszentrum) auf solche Fragen nach Antworten sucht, wird enttäuscht. Es gibt für angehende Schulleitende keine Berufsausbildung im engeren Sinn; es gibt keine konsekutive Studien- bzw. Ausbildungsgänge an Hochschulen oder in der höheren Berufsbildung, wie es diese für andere Branchen gibt. Zwar gibt es Weiterbildungsstudiengänge für Schulleitungspersonen. Unter formalen Gesichtspunkten betrachtet verstehen sich diese aber als eine Zusatzausbildung. Es sind Ausbildungen für Lehrpersonen, die sich Zusatzqualifikationen erwerben wollen. Weiterlesen

Von Wiener-Neudorf lernen

 

Meine Kollegin, die wusste, dass ich mit 30 Schulleitenden auf einer Studienreise in Wien war, fragte mich beim überfliegenden Lesen des Titels meines Blogentwurfs, ob dieser nicht lauten müsste: Von der Schule WienerNeudorf lernen? Nein! Der Titel ist richtig gesetzt, weil Wiener-Neudorf, eine Vorortsgemeinde von Wien, Schulentwicklung als einen Prozess versteht, der über die Schule hinausreicht. Schule und Gemeinde verstehen sich als eine Lebens-, Arbeits- und Lerngemeinschaft.

Inklusion als Leitidee für Schule und Gemeinde

Eindrücklich zeigt sich das Zusammenwirken von Schule und Gemeinde am Beispiel der Inklusion. In Neudorf besuchen alle Kinder und Jugendliche ihre Schule gemeinsam, ungeachtet dessen, ob diese behindert oder nicht behindert sind. Am meisten Schwierigkeiten bereiten übrigens nicht die Kinder mit einer geistigen und körperlichen Behinderung, sondern jene Kinder, die durch ihr Verhalten den Unterricht wiederkehrend so stark stören, dass das Lernen der Mitschüler und Mitschülerinnen behindert wird.

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Führungskräfte brauchen einen ausreichenden Idiosynkrasie-Kredit

Wer kennt es nicht dieses Bedürfnis nach Ruhe, Konstanz und Sicherheit. Diese Qualitäten ermöglichen Behaglichkeit. Veränderungen gefährden diese. Führungspersonen, die als Promotoren von Veränderungen agieren, verstören diese Behaglichkeit und machen sich im Empfinden der Betroffenen „schuldig“. Diese Logik bildet den Kern der Idiosynkrasie-Kredit-Theorie nach Hollander (1995). Wer Innovationen initiiert, verschuldet den Verlust von Ruhe, Konstanz und Sicherheit. Unter Umständen baut sich gegenüber diesen „Schuldnern“ sogar eine Abneigung auf; dieser Widerwille wird auch als „Idiosynkrasie“ bezeichnet.

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Schulleitungen ohne Lehrdiplom: Wenn das schon sein muss, dann bitte mit Ausbildung!

„Wir, die PH Luzern, bieten neu eine Schulleitungsausbildung für erfahrene Führungskräfte ohne Lehrdiplom an.“ Eine Freundin, erfahrene Lehrerin und Schulleiterin, war erschrocken, ja sie war geradezu entrüstet, als ich in geselliger Runde auf dieses innovative Angebot hinwies. Einem scheidenden Schuldirektor, der vom Lehrer zum Schulleiter und schliesslich zum Geschäftsführer der Schulen einer grösseren Stadt in der Deutschschweiz aufgestiegen war, reagierte auf dieselbe Mitteilung spontan mit den folgenden Worten: „Toll! Diese Öffnung tut Schulen gut. Ich gratuliere euch zu dieser Entscheidung!“ In dieser Spannweite wird das Thema unter Fachleuten fürs Lehren und Lernen diskutiert, und zwar äusserst kontrovers. Ist das eine gute Entwicklung, wenn in Zukunft auch Nicht-Pädagogen Schulen leiten?

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