Die PH Luzern hybridisiert ihre Weiterbildungsstudiengänge

Die Weiterentwicklung der Weiterbildungsstudiengänge (CAS, DAS, MAS) der PH Luzern nutzt die Corona-Krise und forciert den Einsatz neuer Technologien, die den Teilnehmenden einen Mehrwert bieten. Die Hybridisierung der Weiterbildungsstudiengänge erfolgt entlang dem H.0-Modell der PH Luzern, das die andragogische Beziehung ins Zentrum stellt.

Den Einzug von digitalen Mitteln in den Weiterbildungsstudiengängen der PH Luzern ist nicht neu. Neu ist die definierte Ausrichtung der Weiterentwicklung aller CAS, DAS und MAS auf eine hybride Form, die den Mehrwert der Teilnehmenden ins Zentrum stellt. Technologien werden nicht der Technologie Willen eingesetzt. Der Einsatz von Technologien muss den Lernenden immer einen ausgewiesenen zusätzlichen Nutzen stiften. Hybridisierte Studiengänge setzen nebst den klassischen Präsenzveranstaltungen vor Ort auch synchrone, asynchrone, hybride und virtuelle Elemente ein. Für die Weiterentwicklung der Studiengänge hilft das von der PH Luzern entwickelte «Hybridisierungsmodell H.0».

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Ein erfolgreicher Berufseinstieg – dank Unterstützung durch das Unterrichtsteam und durch das lokale Mentorat!

Frau Amstutz schliesst in den nächsten Wochen ihr erstes Unterrichtsjahr als Klassenlehrerin mit einem 100% Pensum ab. Sie blickt auf ein erfreuliches Jahr zurück, auch wenn es manchmal anstrengend war und sie sich mit vielen Aufgaben ein erstes Mal konfrontiert sah. Als Gelingensbedingungen nennt Frau Amstutz die Unterstützung durch das Unterrichtsteam und durch ihren Mentor. Im Unterrichtsteam wurde der Unterricht geplant und vorbereitet, mit dem Mentor konnte sie auftauchende Fragen oder anstehende Probleme besprechen und Handlungsmöglichkeiten erarbeiten.

Im August werden in der Schweiz wiederum Hunderte von Neulehrerinnen und Neulehrern mit ihrem ersten Unterrichtsjahr starten. Soeben schliessen sie ihr Studium ab und werden während der nächsten Wochen ihren Unterricht vorbereiten. Sie sind bestens ausgebildet und voller Vorfreude und Neugierde auf ihre erste Klasse, auf das neue Team und auf die sich stellenden Herausforderungen. Von Beginn weg übernehmen sie sämtliche Aufgaben einer Lehrperson. Diese sind z.B. im Berufsauftrag für Lehrpersonen der Dienststelle Volksschulbildung DVS Kanton Luzern beschrieben: unterrichten, erziehen, planen, vorbereiten, auswerten, weiterentwickeln, zusammenarbeiten im Unterrichtsteam, mit Erziehungsberechtigten, Schuldiensten und Behörden, erledigen von organisatorischen und administrativen Aufgaben, beraten und begleiten der Lernenden, gestalten, organisieren, entwickeln und evaluieren der eigenen Schule. [1]

Bei vielen Neulehrpersonen gelingt der Start ins Berufsleben wie bei Frau Amstutz problemlos, trotz dieser vielen und vielfältigen Aufgaben. Sie sind bestens ausgebildet und da sie bei einigen Aufgaben nur ein geringes Erfahrungswissen haben, erhalten sie beim Einstieg die notwendige Unterstützung durch ihre Schulleitung, ihr Team und durch eine qualifizierte Lehrperson, welche die Berufseinsteigenden als Mentor oder Mentorin im Auftrag der Schulleitung an der eigenen Schule professionell begleitet.

Ein professionelles Mentorat an der Schule fordert auch der LCH (Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer) in seinem Positionspapier vom 22. April 2017:  Weiterlesen

Medien und Informatik, zwei Seiten einer Medaille

Der Lehrplan 21 hat mit dem Modullehrplan Medien und Informatik wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Mit der Informatik wird die künftige «Employability» bedient und mit «Medien» die kritische Auseinandersetzung mit der durch die neuen Technologien induzierte «Lebenswelt» gefördert. Das Begriffspaar Medien und Informatik kann als Ausdruck einer aufgeklärt kritischen und digitalisierten Gesellschaft gedeutet werden.

Seit den 60er Jahren prägt die Informatik zunehmend Wirtschaft und Gesellschaft. Der Computer, das Internet, Big Data und Machine Learning (ML), gepaart mit Produkten, Dienstleistungen, Plattformen und neuen Geschäftsmodellen, verändern die Medienwelt mit dem Medium als Mitte, Mittel und Mittler. Die mediale Welt, in der wir heute leben, verlangt von aktiven und kritischen Bürger/-innen umfassende Kompetenzen. Diese Kompetenzen reichen vom kritischen Konsum über die produktive Nutzung bis hin zur Produktion, Distribution und Innovation von eigenen medialen «Produkten».

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Digitalisierung: Was muss ich als Lehrperson können?

Mit der Digitalisierungsdebatte konkretisieren sich auch die notwendigen Kompetenzen von Lehrpersonen in einer digitalisierten Welt. Es sind nicht nur neue Kompetenzen in Medien und Informatik, die Lehrpersonen aufweisen müssen. Es sind auch Akzente, die sich bei vorhandenen Kompetenzen verschieben. Lehrpersonen müssen im Zuge der Digitalisierung der Kreativität, Fantasie, Empathie, Kollaboration, dem gesunden Menschenverstand sowie der politischen Bildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung mehr Gewicht geben.

Unter dem Schlagwort Bildung 4.0 wird von Techno-Euphorikern die vollständige Digitalisierung der Bildung mit virtuellen Lehr- und Lernmöglichkeiten und das Lehren und Lernen mit Hilfe von intelligenten Robotern, die dabei künstliche Intelligenz und Big Data nutzen, verstanden. Die Pragmatiker/innen im Schulfeld meinen hingegen, dass der Lehrplan 21 mit dem Modullehrplan Medien und Informatik bereits eine ausreichende Antwort auf die Digitalisierung sei. Die Schülerinnen und Schüler lernen die wichtigsten (basalen) Kompetenzen, um mit neuen Medien und Technologien kritisch konstruktiv umzugehen. So oder so stellt sich die Frage, was müssen Lehrpersonen beherrschen, wenn sie in einer zunehmend digitalen Welt, u.a. Medien und Informatik in der Volksschule unterrichten wollen.

Aus meiner Sicht müssen vier Kompetenzbereiche unterschieden werden. Der erste Kompetenzbereich umfasst die Fachwissenschaften Informatik und Medienbildung. Der zweite Kompetenzbereich, der mit dem ersten direkt verbunden ist, sind die Fachdidaktiken in Informatik und in Medienbildung. Der dritte Kompetenzbereich beschreibt die Gestaltung von Lehr- und Lernarrangements mit Hilfe von neuen Technologien (Instructional Design). Schliesslich brauchen Lehrpersonen in einer digitalisierten Welt Kompetenzen zur Vermittlung der zu den intelligenten Maschinen komplementären Skills wie Kreativität, Fantasie, Empathie, Kollaborationsfähigkeit und gesunder Menschenverstand. Im Rahmen des CAS Medien und Informatik für Lehrpersonen können Lehrpersonen an der PH Luzern ihre Kompetenzen in diesen Bereichen ausbauen. Weiterlesen

Bilingualer Unterricht und die Mobilität von Berufsfachschullehrpersonen

Die PH Luzern und die PH Zürich qualifizieren seit mehreren Jahren Berufsfachschullehrpersonen für den bilingualen Unterricht an den Berufsfachschulen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag, die erwünschte Mobilität von Berufsbildungsverantwortlichen zu fördern. Um die Mobilität weiter zu fördern, müssen jedoch weitere Massnahmen ergriffen werden.

Die nationale und internationale Mobilität von Berufsfachschullehrpersonen ist auch im Rahmen ihrer Aus- oder Weiterbildung gesellschaftlich und politisch erwünscht. Hiervon zeugen gesetzliche Grundlagen (z.B. BBG, Art. 68, VIZBM vom 18.9.2015), neu geschaffene Institutionen (z.B. SFAM, Movetia, ch Stiftung), Finanzierungsmöglichkeiten (z.B. ERASMUS+) oder die Qualifizierung im bilingualen Unterrichten. Die Pädagogischen Hochschulen bilden mit ihren Weiterbildungsstudiengängen CAS Bilingualer Unterricht in der Berufsbildung (PH Luzern) und CAS „bili“ – Zweisprachiger Fachunterricht (PH Zürich) seit mehreren Jahren Berufsfachschullehrpersonen für den bilingualen Unterricht (BKU, ABU) aus. In den letzten Jahren entwickelten sich umfassende Kompetenzen und ein breites Team an bili-Dozierenden, sodass einerseits der Bedarf an bili-Qualifizierungsmassnahmen im Rahmen eines CAS in der Deutschschweiz gut abgedeckt werden kann und anderseits Fachteams oder ganze Berufsfachschulen in ihrer Implementierung von bilingualem Unterricht unterstützt werden können. Heute unterrichten bereits in mehreren Kantonen Berufsfachschullehrpersonen bilingual. Der bilinguale Unterricht in der Berufsbildung ist eine wichtige Komponente in der Förderung der Lernenden.

Wunsch und Wirklichkeit in der Mobilität der Berufsfachschullehrpersonen

Gemäss dem Bologna-Prozess 2020 sollen bis ins Jahr 2020 mindestens 20 Prozent der Absolvierenden einer Hochschule einen Studien- oder Praktikumsaufenthalt im Ausland absolviert haben. Diese Forderungen sind für die Studierenden eines Diplomstudiengangs (z.B. Dipl. Berufsfachschullehrer/in) aufgrund ihrer Situationen kaum zu erreichen. Die Studierenden in der Ausbildung zur Berufsfachschullehrperson weisen einen ersten tertiären Bildungsabschluss – in ihrem Fachbereich –, Berufserfahrung sowie in der Regel erste Unterrichtspraxis auf der Zielstufe aus. Sie studieren mehrheitlich berufsbegleitend an einer Pädagogischen Hochschule und sind mehrheitlich älter als 30 Jahre. Weiterlesen