Helikoptern

Eine Geschichte über Vertrauen und Verantwortung
Das Theater Salto & Mortale spielt im Rahmen des Theaterfunkens 2020.
Besucht von Kathrin Brülhart Corbat am 5. November, Bühne Aarau (Tuchlaube)

Wir befinden uns in einem Schulzimmer. Lehrer Kuriger plant ein Experiment, eine sogenannte „Challenge“: eine Woche lang möchte er mit seiner Klasse in den Wald. Natur pur, ohne jeden Komfort. Keine Dusche und kein Föhn, kein Feuerzeug (nur Streichhölzer), kein Handy und kein Youtube. Die Klasse ist dabei.
Lehrer Kuriger spricht in dieser Szene zu einer „ganzen“ Schulklasse, zu sehen als Videoprojektion auf vier beweglichen Wänden. So entstehen wunderbare „echte“ Identifikationsfiguren für das junge Publikum.
Die Eltern sind von diesem „Überlebens-Projekt“ weniger begeistert, sie haben Bedenken, zweifeln am Sinn des Lagers, was lernt man denn da im Wald? Das entspricht ja überhaupt nicht dem Lehrplan… Viele machen sich auch Sorgen um ihre Kinder, es ist doch gefährlich, so alleine im Wald. Vereinzelt gibt es auch Unterstützung für die Idee.
Auch hier eine tolle Szene: die drei SchauspielerInnen hüpfen in zig verschiedene Rollen und präsentieren uns die ganze Palette von besorgten Eltern.
Schliesslich gelingt es ihnen, das Projekt zu verhindern. Das Waldlager wird aus Sicherheitsgründen abgesagt. Die Enttäuschung der Klasse (und des Lehrers!) ist gross.
Ein Kindertrio zieht trotzdem los. Auf eigene Faust. Die Eltern der Ausgerissenen machen sich natürlich grosse Sorgen und eine Waldsuche beginnt: Zu dritt plus ein Hund, ohne Helikopter, aber mit Drohne und Leuchtwesten. Mehr sei hier nicht verraten…
Das Theater Salto & Mortale beschäftigt sich in diesem Stück mit Fragen nach Vertrauen und Verantwortung, Ablösung und Eigenständigkeit. Die Truppe hat mit einer Schulklasse zusammengearbeitet (welche auch in den diversen Videoprojektionen zu sehen ist J) und den Austausch mit den Eltern gesucht. Aus dieser sorgfältigen Recherchearbeit ist ein gelungenes Stück für alle ab 10 Jahren entstanden.

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