Mehr Informatik für Lehrpersonen – ein Imperativ aus der Zukunft

Die Prognosen über die künftige Rolle der Informatik-Kompetenzen sind alarmierend. Ohne vertiefte Informatik-Kompetenzen wird der Arbeitsmarkt nur noch wenige interessante und gut bezahlte Jobs verfügbar haben. Mit dem Lehrplan 21 bekommt die Informatik in der Volksschule einen höheren Stellenwert. Sind auch die Lehrpersonen bereit, die Schülerinnen und Schüler in der Informatik auf die bevorstehenden Herausforderungen vorzubereiten?

Im Dezember letzten Jahres las ich den Blog „Should kids learn to code?“ Meine spontane Antwort war: Ja, klar, da ich das Programmieren als eine (neue) Kulturtechnik betrachte, wie Velofahren oder das Internet nutzen. Für mich stellten sich dann gleich die Fragen: Wo und wann wird mein Sohn, der 2017 in die erste Klasse gehen wird, programmieren lernen? Sind die Lehrpersonen auf die Kompetenzvermittlung im Informatikbereich ausreichend vorbereitet? Und ist das Programmieren wirklich so wichtig? Weiterlesen

Interkulturalität und internationale Kompetenzen in der Berufsbildung

Es heisst gerne, dass die Schweiz dank ihrer vier Landessprachen, Exportweltmeister sei. In einer globalisierten Welt werden internationale Kompetenzen gefordert, die über die multilinguale Kompetenz hinausgehen. Welchen Beitrag können Berufsfachschullehrpersonen leisten, die internationalen Kompetenzen der Lernenden in der beruflichen Grundbildung zu fördern?

Die Schweiz, ist ein Exportland par excellence. Neben den Grosskonzernen sind auch sehr viele KMU auf dem Weltmarkt tätig. Sie exportieren ihre Produkte und Dienstleistungen in alle Teile der Welt, lagern Bereiche ihrer Produktion ins Ausland aus, kaufen international ein und setzen Mitarbeitende auch im Ausland ein. Mit der Globalisierung steigt – gerade in einem exportorientierten Land mit einem kleinen Binnenmarkt – die Nachfrage nach „internationalen Kompetenzen“ (vgl. Wordelmann et al., 2010). Weiterlesen

Können oder wollen Lehrpersonen ihren Beruf nicht wechseln?

Lehrerinnen und Lehrer wechseln seltener ihren Beruf als dies Ingenieurinnen und Ingenieure tun. Auch die Verweildauer im Beruf, gehört bei den Lehrpersonen zu den höchsten. Diese Tatsache ist immer wieder Anlass, die Frage nach dem Lehrberuf als Sackgassenberuf zu stellen. Ich argumentiere hier, dass der kleine Anteil an Berufswechsler und die hohe Verweildauer im Lehrberuf ein wesentliches Qualitätsmerkmal des Lehrberufes ist.

Welcher Anteil an Lehrpersonen wechselt in andere Berufe? Ein Blick auf die Mobilitätsmatrix (vgl. Maier et al., 2010) zeigt, dass Lehrpersonen zu den Berufsgruppen mit der tiefsten Berufswechselrate gehören. Weiterlesen

Die positiven Nebeneffekte des LP21

Kaum ein Bildungsthema hat die Politik und die öffentliche Diskussion in den letzten Jahren so bewegt wie der Lehrplan 21, der in den nächsten Jahren an den Deutschschweizer Volksschulen eingeführt werden soll. Die kontrovers geführte Diskussion darüber, was Kinder wissen und können, welche Kompetenzen wann erreicht werden müssen und was für eine Bildung die Kinder erhalten sollten, hat für die Volksschule auch positive Nebeneffekte, wie beispielsweise (1) die generelle Stärkung der Volksschule als Grundlage für eine gesellschaftliche und ökonomische Prosperität, (2) Elternbildung und (3) Weiterbildungsoffensive an den öffentlichen Schulen.

Eine gute öffentliche Volksschule

Die öffentliche Diskussion um den Lehrplan 21 hat zu einer breiten öffentlichen Auseinandersetzung mit der Volksschule Weiterlesen

Binnendifferenzierung berufliche Fachdidaktik am Beispiel der Elektroberufe

Die berufliche Grundbildung hat zum Ziel, Jugendliche für einen Beruf zu qualifizieren. Entsprechend erwarten Betriebe, dass Berufsanfänger/innen nach ihrer Berufslehre über die notwendigen Qualifikationen für eine selbständige und kompetente Berufsausübung verfügen. Während der Lehrjahre eignen sich die Lernenden in der dualen Berufsbildung ihre Qualifikationen an den drei Lernorten Betrieb, Berufsfachschule und in den überbetrieblichen Kursen an. Die Primäre Aufgabe der Berufsfachschulen ist, das notwendige theoretische Grundwissen (berufskundliche Bildung) zu vermitteln. Gemäss Bildungsplan der Elektroinstallateur/in EFZ heisst das Leistungsziel beispielsweise: Die Lernenden berechnen Energie, Leistung und Wirkungsgrad von nichtelektrischen Systemen. Es ist eine gut belegte Tatsache, dass einerseits nicht alle Jugendlichen in den Berufsfachschulen mit gleicher Schulbildung (Sek A, B, C) antreten und anderseits sie auch nicht das gleiche Leistungsniveau während der Lehrzeit erreichen können. Um die Jugendlichen auf das höchst mögliche Niveau zu fördern und zu entwickeln, ist ein binnendifferenzierter Fachunterricht in den Berufsfachschulen notwendig. Mit einer Binnendifferenzierung können die individuell unterschiedlichen Gelingensfaktoren berücksichtigt werden. Gemäss Geissel (2008) stehen die zu überwindenden Hürden von Lernenden in Elektroberufen im Zusammenhang mit ihrem aktuellen Leistungsniveau. Je nach Leistungsniveau dominieren andere Hürden.

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