Zukunftsfähig und visionär – Bildung für Nachhaltige Entwicklung in der Berufsbildung

Lernende fit zu machen für den Arbeitsmarkt von morgen ist eine Herausforderung für Lehrpersonen und Ausbildende. Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) wirkt dabei unterstützend und ist daran, Fuss in der Berufsbildung zu fassen.

Die Schweizer Wirtschaft ist auf zukunftsfähige und visionäre Arbeitskräfte angewiesen. Dazu gehört, dass Lernende und Berufstätige über Kompetenzen bezüglich einer Nachhaltigen Entwicklung verfügen. Aus diesem Grund sind in vielen Bildungsplänen und -verordnungen Fragen zur nachhaltigen Entwicklung aufgenommen (Frommherz & Bader, 2015). Doch wie sieht die Umsetzung in der Praxis aus?

Inspirierende Praxisprojekte zeigen, dass BNE kein zeitfressender Zusatz im Unterricht ist, sondern Fachthemen vernetzt und nahe an die Lebenswelt der Lernenden bringt und somit motivationssteigernd wirkt. Doch sind solche Projekte zurzeit noch dünn gesät und BNE in der Berufsbildung steckt in den Kinderschuhen. Eine Studie des Bundesamtes für Umwelt und des eidgenössischen Hochschulinstituts für Berufsbildung (vgl. Volz Zumbrunnen, Stucki, & Dannecker, 2014) zeigt, dass nach wie vor Interesse und Vorwissen der Lehrpersonen ausschlaggebend sind, ob Nachhaltigkeit und Umweltaspekte in der beruflichen Grundbildung vermittelt werden. Weiterlesen

Dipl. Berufsfachschullehrer/in oder MA Berufsfachschullehrer/in

Die Lehrdiplome der Sekundarstufe IIb (Berufsbildung) sind keine Masterabschlüsse (MA, MSc), wie es das Lehrdiplom für die Sekundarstufe I (MA) ist. Weshalb ist das so und wohin wird sich die Ausbildung zum/zur Berufsfachschullehrer/in entwickeln? Das Thema ist noch wenig diskutiert und lässt viel Raum für Ideen, Innovationen und Spekulationen.

Kürzlich wurde ich von einem angehenden Dipl. Berufsfachschullehrer gefragt, weshalb er mit dem Lehrdiplom für die Berufsfachschule der Pädagogischen Hochschule Luzern (PH Luzern) einen Tertiär-B-Abschluss (Dipl.) erhalte und nicht einen Masterabschluss (MA oder MSc) auf Hochschulstufe (Tertiär A). Er bringe als Elektroingenieur (BSc Bachelor of Science ZFH in Elektrotechnik) doch alle Voraussetzungen für einen Master mit. Ob denn das Niveau der Ausbildung zum Berufsfachschullehrer – Sekundarstufe II – tiefer sei als die Ausbildung zum Sekundarlehrer der Sekundarstufe I? Weiterlesen

Mehr Informatik für Lehrpersonen – ein Imperativ aus der Zukunft

Die Prognosen über die künftige Rolle der Informatik-Kompetenzen sind alarmierend. Ohne vertiefte Informatik-Kompetenzen wird der Arbeitsmarkt nur noch wenige interessante und gut bezahlte Jobs verfügbar haben. Mit dem Lehrplan 21 bekommt die Informatik in der Volksschule einen höheren Stellenwert. Sind auch die Lehrpersonen bereit, die Schülerinnen und Schüler in der Informatik auf die bevorstehenden Herausforderungen vorzubereiten?

Im Dezember letzten Jahres las ich den Blog „Should kids learn to code?“ Meine spontane Antwort war: Ja, klar, da ich das Programmieren als eine (neue) Kulturtechnik betrachte, wie Velofahren oder das Internet nutzen. Für mich stellten sich dann gleich die Fragen: Wo und wann wird mein Sohn, der 2017 in die erste Klasse gehen wird, programmieren lernen? Sind die Lehrpersonen auf die Kompetenzvermittlung im Informatikbereich ausreichend vorbereitet? Und ist das Programmieren wirklich so wichtig? Weiterlesen

Dynamisierung des Weiterbildungsmarktes im Dienste der Berufsbildung

Seit sich Pädagogische Hochschulen auch für eine starke Berufsbildung engagieren, haben sich das Angebot und die Qualität der Weiterbildungen für Berufsbildungsverantwortliche ausgedehnt und differenziert. Der entstandene Wettbewerb hat Gutes gebracht, stösst in der Schweiz aber auch an Grenzen.

Mit der Tertiärisierung der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen hat sich auch im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Berufsbildungsverantwortlichen einiges verändert. Nicht nur die Ausbildungen von Berufsfachschullehrpersonen, Lehrpersonen an höheren Fachschulen oder Berufsbildner/innen, sondern auch die Weiterbildungsmöglichkeiten für Berufsbildungsverantwortliche haben sich stark weiterentwickelt. Es kann beobachtet werden, dass sich seit dem verstärkten Engagement der Pädagogischen Hochschulen in der Berufsbildung neue Angebote mit neuen Inhalten und Formaten entwickelt haben. Der neu entstandene Weiterbildungsmarkt für Berufsfachschullehrpersonen auf der Tertiärstufe eröffnet den Lehrpersonen neue Perspektiven, sich als Lehrperson weiterzuentwickeln, sich zu spezialisieren und sich auf die neuen Anforderungen an den Lehrberuf (z.B. Erwachsenenlehre, Flüchtlingslehre, …) anzupassen. Weiterlesen

Ruhestand war gestern – Senioren verwirklichen Lebensprojekte

Robert Langen

Sie machen Radio, mischen in der lokalen Politik mit oder starten als Unternehmer durch – immer mehr Menschen in der Nähe oder jenseits der Pensionsgrenze planen und realisieren „ihre“ Lebensprojekte. Allein oder in Gruppen nutzen sie den „Unruhestand“, um alte Träume oder neue Ideen zu verwirklichen. 

Mit 60 – 80 Jahren stehen sie kurz vor der Pensionierung oder leben schon seit geraumer Zeit als Rentner. Eigentlich könnten sie sich zurücklehnen, die Dinge ruhiger angehen lassen. Ganz sicher nehmen einige von ihnen das Tempo raus, aber rührig bleiben sie trotzdem. Ältere Menschen erscheinen in wachsendem Masse körperlich-geistig verjüngt; sie sind besser ausgebildet, gesundheitsbewusster und vor allem aktiver, weil sie im Sinne einer leistungsorientierten, individuen- und selbstbewussten Kultur sozialisiert wurden (Höpflinger 2015). Weiterlesen