Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der digitalen Welt

Warum Partizipation in der digitalen Welt so wichtig ist

Bei Partizipation geht es (vgl. u.a. S. Amstein (1967)):

 

  • um Teilhabe an Entscheidungsmacht;
  • um Entscheidungen;
  • um Entscheidungen, die das Leben betreffen.

Wird dieser Gedanke weiter reflektiert, so wird immens klar, wie wichtig und unausweichlich – sonst benachteiligend und entwicklungshemmend – Partizipation (u.a. verstanden als Mitbestimmung, Mitentscheidung, Teilnahme und Teilhabe) von Kindern und Jugendlichen in der digitalen Welt ist. Nach Stapf (2018) geht es v.a. darum Kinder als Teil des digitalen Gemeinwesens zu sehen und (mit) zu denken. Mögliche Umsetzungsformen sind Medienprojekte, die positiv Kinderpartizipation enthalten.

 


Digital Human Rights
Digitale Partizipation aus einer menschenrechtlichen Perspektive

Gasser und IHRF-Referentin Cortesi (2017) zeigen auf Grund der Analyse von Livingstone und O’Neill (2014)[1] im Bereich «Digitale Transformation» auf, was dies für die Umsetzung der Kinderrechte bedeutet. Alle Genannten legen dabei ihren Überlegungen die drei Säulen der UNO-Kinderrechte (1989) zu Grunde, die garantieren, dass das Wohl des Kindes in allen die Kinder und Jugendliche betreffenden Situationen berücksichtigt werden kann[2]: Schutz und Anerkennung, Förderung und Entwicklung und Partizipation und Mitbestimmung (vgl. dazu auch die Themenseite: Wohl des Kindes).

Gasser und Cortesi (2017) heben, wenn es um Kinderrechte, Digitale Technologien und Transformation und Partizipation und Mitbestimmung geht, folgende Zusammenhänge hervor:[3] «Recht auf Beteiligung in allen sie betreffenden Angelegenheiten in Übereinstimmung mit dem Alter und der Reife des Kindes (Art. 12); Recht auf freie Meinungsäußerung (Art. 13); Das Recht auf Gedankenfreiheit und Religionsfreiheit (Art. 14); Recht auf Vereinigungsfreiheit und auf friedliche Versammlung (Art. 15).»

Zitat zum Weiterdenken:

“It is in the very nature of the human condition that each new generation grows into an old world…. [We must] decide whether we love our children enough not to expel them from our world and leave them to their own devices, nor to strike from their hands their chance of undertaking something new, something unforeseen by us, but to prepare them in advance for the task of renewing a common world.” – H. Arendt (1961)


[1] S. Livingstone und B. O’Neill (2014). Children’s Rights Online: Challenges, Dilemma und Emering Directions. In Minding minors Wandering the Web: Regulation Online Child Safety. S. 19-38. The Hague. The Netherlands. Abgerufen von: https://clrn.dmlhub.net/wp-content/uploads/2014/08/Challenges-Dilemmas-and-Emerging-Directions.pdf?.

[2] Vgl. dazu auch im Themenfeld Demokratie, Menschenrechte für Kinder und Schule: H. Gehrig (2018). Individualisierende Gemeinschaftsschule. Demokratie und Menschenrechte leben und lernen – 12 Impulse.  Schulverlag Bern, S. 35ff.

[3] Übersetzt aus dem Englischen: U. Gasser u. S. Cortesi (2017). Children’s Rights and Digital Technologies, in: M. D. Ruck, M. Peterson-Badlai u. M. Freeman (2017). Handbook of Children’s Rights. New York, S. 424.


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