Von der Vision zum Schulzimmermodell

Dozent Andreas Hellmüller baut im Fach «Textiles und Technisches Gestalten» mit den Studierenden Schulzimmermodelle. Im Rahmen des Moduls «Raum – Architektur» setzen sie sich mit der Wirkung der architektonischen Umwelt und dem Mitgestalten von neuen Schulräumen auseinander und sie entwerfen Raummodelle nach aktuellen pädagogischen Vorstellungen. «Die Projektarbeit zeigt den Studierenden auf, dass die Modelle mehr als nur Puppenhäuser sind und wie sie das Thema dereinst in ihren eigenen Unterricht integrieren können», sagt Andreas Hellmüller.

 

«Ein Unterrichtsraum muss für mich ein Raum sein, der das Denken beflügelt.»

«Ein Unterrichtsraum muss für mich ein Raum sein, der das Denken beflügelt.»

Herr Hellmüller, Studierende der PH Luzern haben zum Thema «Raum – Architektur» Schulzimmermodelle entwickelt und gebaut. Wozu dient diese Aufgabenstellung?

Es geht darum herauszufinden, wie dieses grosse Thema mit künftigen Lehrerinnen und Lehrern gewinnbringend bearbeitet werden kann. Im Gegensatz zu anderen Themen im Textilen und Technischen Gestalten (TTG) geht es hier um grosse Dimensionen und um komplexe Zusammenhänge. Für die Auseinandersetzung mit Raum und Architektur ist das Modell sehr gut geeignet, weil es anschaulich ist und viele verschiedene Aspekte sichtbar macht.

Und wie passt die Auseinandersetzung zum Thema Raum und Architektur in die Lehrpersonenausbildung?

Auf der einen Seite sollen die künftigen Lehrerinnen und Lehrer sensibilisiert werden, wie die architektonische Gestaltung auf Menschen wirkt. Sie erwerben Fachwissen und lernen die Schulräume geschickt einzurichten. Wenn es um Um- oder Neubauten geht, sollen sie sich konstruktiv und kompetent einbringen können.

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Wie die Kultur den Schulalltag prägt

Musik, Technisches Gestalten und Bildnerisches Gestalten gelten als klassische «Kulturfächer». Doch das Gespräch dreier kulturaffiner Lehrpersonen zeigt, dass der gesamte Schulalltag von Kultur durchdrungen ist.

Pee Wirz, Marianne Zaccaria und Pius Häfliger (von links) diskutierten über den Stellenwert der Kultur im Schulalltag.

Pee Wirz, Marianne Zaccaria und Pius Häfliger (von links) diskutierten über den Stellenwert der Kultur im Schulalltag (Bildmontage).

Welchen Stellenwert hat die Kultur im Schulalltag?
Marianne Zaccaria: Die Kultur ist eines der wichtigen Themen. Ich würde sogar sagen, die Schule ist grundsätzlich Kultur.
Pee Wirz: Die Kultur hatte für mich schon immer einen enorm grossen Stellenwert. Denn ich verbinde die Kultur mit meinen beiden Berufen: Musik und Schule. So entlocke ich beispielsweise im Bildnerischen Gestalten den Künstler aus den Schülern.

Gibt es einen Unterschied zwischen Kultur und kultureller Bildung?
Pius Häfliger: Es gibt zwei Herangehensweisen an den Begriff Kultur. Kultur als Betätigung – z. B. als Musiker oder Schauspieler. Kultur als Hintergrund – eine westeuropäische, asiatische oder afrikanische Kultur. Im Schulzimmer treffen kulturelle Betätigung und kulturelle Hintergründe aufeinander. Als Kulturbeauftragter bin ich dafür mitverantwortlich, dass Kultur stattfindet an der PH Luzern. Eine Abgrenzung ist hingegen schwierig. Da kann schon mal die Frage auftauchen, ob denn nun Sport auch Kultur sei – oder ob er erst in Verbindung mit Tanz zu Kultur werde.
Pee Wirz: Ist überhaupt etwas nicht Kultur? Ich würde sagen, es gibt wahrscheinlich auch eine Mathematik-Kultur.

Wie könnte diese aussehen? Weiterlesen