Wie viel Forschung braucht die Weiterbildung? Oder, wie Forschung und Lehre verknüpft wird.

Die Verknüpfung von Forschung und Lehre ist eine zentrale Aufgabe der Weiterbildungsanbieter auf Hochschulstufe. Darin sind sich alle einig. Differenzen gibt es in der Art und Weise, wie diese Verknüpfung von Forschung und Lehre in einem Weiterbildungsangebot realisiert werden soll. Für die einen ist die Forderung erfüllt, wenn die Dozierenden der Weiterbildung mit einem akademischen Titel (Prof. oder Dr.) ausgestattet sind. Für andere ist die Verknüpfung vor allem dann gegeben, wenn die eigene Forschung und die Erkenntnisse dieser Forschung in einer Weiterbildung für die Praxis übersetzt werden. Ich argumentiere im Folgenden, dass die forschende Haltung und die (implizite oder explizite) Vermittlung der forschenden Haltung die zentralen verbindenden Elemente von Forschung und Lehre in der Weiterbildung sein sollen.

Mit der Tertiarisierung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung hat sich der Anspruch an die Lehre verändert. Wissenschaftlicher, theoriegeleiteter, forschungsbasierter und auch praxisorientierter musste die Lehre werden. Umgesetzt werden diese neuen Anforderungen u.a., indem die Studierenden an Pädagogischen Hochschulen wie an allen andern Hochschulen das „wissenschaftliche Arbeiten“ lernen und wissenschaftsbasierte Leistungsnachweise schreiben müssen, die Dozierenden neu Forschungserfahrung mitbringen oder die Unterlagen und Aussagen an Lehrveranstaltungen minutiös mit Quellenangaben versehen werden. Diese zwar wichtigen Beiträge zur Verknüpfung von Lehre und Forschung sind in der Weiterbildung von Lehrpersonen jedoch weit weniger zentral, als Weiterlesen