Digital Teaching

Unser Alltag ist geprägt von der Verwendung digitaler Technologien. Wir nutzen unsere Smartphones, Laptops, eBook-Reader usw. und sind über soziale Medien wie WhatsApp, Facebook, Twitter, Snapchat mit der Familie, Freunden, Unternehmen verbunden. Die Digitale Transformation hat unser eigenes Handeln, Arbeiten, Lernen, Kommunizieren und Zusammenleben verändert. Auch Schulen, bzw. Klassen sind mit Tablets, Smartboard oder mit Cloud-Diensten ausgerüstet. Mit der Digitalen Transformation der Schule eröffnen sich erweiterte Möglichkeiten, das Lernen der Schülerinnen und Schüler wie auch das Lehren und die Zusammenarbeit in der Schule neu zu arrangieren.

Heute steht die Frage nach dem neuen – die digitalen Medien berücksichtigenden – pädagogisch-didaktischen Gestaltungsfreiraum für Lehrpersonen im Zentrum. Um ihren Unterricht den neu entstehenden Möglichkeiten anzupassen, befassen sich Lehrpersonen aktuell damit, «gute Schule» mit verschiedenen digitalen Werkzeugen sowie neuen pädagogischen-didaktischen Konzepten umzusetzen. Die neuen Möglichkeiten für den Unterricht und für die Zusammenarbeit bieten immense Chancen. So fordert die Professionalitätsentwicklung der Lehrpersonen im digitalen Zeitalter, sich gezielt mit den neuen Optionen auseinanderzusetzen und sich der Frage des sinnvollen, pädagogischen Einsatzes von Technologien neu zu stellen.

Für den zielgerechten Einsatz neuer Technologien in der Schule werden Kompetenzen benötigt, die hier unter dem Begriff «Digital Teaching» zusammengefasst werden. Mit dem Digital-Teaching-Modell der PH Luzern werden die Auswirkungen der digitalen Transformation auf Schule und Unterricht strukturiert. Zudem bietet es eine Orientierungshilfe für den Schulalltag. Das Modell lehnt sich an das TPACK-Modell von Mishra & Köhler (2006) an, das die drei Wissensbereiche «technisches», «pädagogisches» und «inhaltliches Wissen» von Lehrpersonen beschreibt. Das Digital-Teaching-Modell fokussiert die konkrete Umsetzung des Wissens für die Gestaltung des Unterrichts bzw. der Schule und berücksichtigt dabei beispielsweise auch die Kompetenzbereiche des Modullehrplans Medien und Informatik.

Im Modell wird Digital Teaching in folgende drei Sektoren gegliedert:

In den ersten Sektor «Digitale Schule und Organisation» fallen Fragen, welche sich auf die gesamte Schule und ihre Kultur beziehen:

  • Wie ist die Schule, das Team oder die Klasse organisiert?
  • Wie verändern technische Hilfsmittel die Organisation und wie soll dies initialisiert werden?
  • Wie wird zusammengearbeitet?
  • Welche Hard- und Software steht zur Verfügung und wird genutzt?
  • Wohin soll sich die Schule (weiter)entwickeln?
  • Wie sehen die Lernorte der Schule aus und müssen sie den neuen Arbeitsweisen angepasst werden?
  • Welche Werte und Normen verfolgt die Schule und welche Auswirkungen hat die Digitalisierung darauf?

Der zweite Sektor «Unterrichtsinhalt und Kompetenzen» stellt Fragen nach den durch die Digitalisierung veränderten Lerninhalten und zu fördernden Kompetenzen:

  • Welche neuen Inhalte und Kompetenzen sieht der Lehrplan vor und was müssen Schülerinnen und Schüler zukünftig können?
  • Welchen Einfluss hat die Digitale Transformation auf das eigene Fach und welche neuen Möglichkeiten eröffnen sich?
  • Auf welche Anforderungen werden Jugendliche nach der Schule treffen?
  • Welche überfachlichen Kompetenzen sollen im Unterricht gefördert werden?
  • Wie fliessen zukunftweisende Inhalte ins Unterrichtsgeschehen ein?
  • Wie beeinflusst die veränderte Lebenswelt die Themen der Schülerinnen und Schüler und wie können diese in der Schule gezielt aufgegriffen werden?

Mit Fragen nach der veränderten Unterrichtspraxis durch die Digitale Transformation beschäftigt sich der dritte Sektor «Methodisch-didaktische Umsetzung»:

  • Welche neuen Unterrichtskonzepte und -methoden stehen durch die Digitalisierung zur Verfügung und wie können diese ressourcenschonend umgesetzt werden?
  • Wie können digitale Unterrichtseinheiten aussehen und entwickelt und wie, wann und warum können sie pädagogisch sinnvoll eingesetzt werden?
  • Welche digitalen Tools können bei der Umsetzung didaktischer Prinzipien unterstützend wirken?
  • Welches Potenzial eröffnet sich durch die neuen technischen Möglichkeiten für den Unterricht?

Während der Summer School Digital Teaching vom 6. bis 10. Juli 2020 werden an der PH Luzern genau solche Fragen beleuchtet. Die Summer School Digitale Teaching ist ein Weiterbildungsformat für Lehrpersonen, Schulleitungen, ICT-Verantwortliche und Mitarbeitende von Bildungsverwaltungen und Schulbehörden. Erfahren Sie unter www.phlu.ch/summerschool mehr und schmökern Sie durch das vielfältige Programm.

Prof. Dr. Jürg Arpagaus, Sabrina Eigenmann, Peter Rigert

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*