Binnendifferenzierung berufliche Fachdidaktik am Beispiel der Elektroberufe

Die berufliche Grundbildung hat zum Ziel, Jugendliche für einen Beruf zu qualifizieren. Entsprechend erwarten Betriebe, dass Berufsanfänger/innen nach ihrer Berufslehre über die notwendigen Qualifikationen für eine selbständige und kompetente Berufsausübung verfügen. Während der Lehrjahre eignen sich die Lernenden in der dualen Berufsbildung ihre Qualifikationen an den drei Lernorten Betrieb, Berufsfachschule und in den überbetrieblichen Kursen an. Die Primäre Aufgabe der Berufsfachschulen ist, das notwendige theoretische Grundwissen (berufskundliche Bildung) zu vermitteln. Gemäss Bildungsplan der Elektroinstallateur/in EFZ heisst das Leistungsziel beispielsweise: Die Lernenden berechnen Energie, Leistung und Wirkungsgrad von nichtelektrischen Systemen. Es ist eine gut belegte Tatsache, dass einerseits nicht alle Jugendlichen in den Berufsfachschulen mit gleicher Schulbildung (Sek A, B, C) antreten und anderseits sie auch nicht das gleiche Leistungsniveau während der Lehrzeit erreichen können. Um die Jugendlichen auf das höchst mögliche Niveau zu fördern und zu entwickeln, ist ein binnendifferenzierter Fachunterricht in den Berufsfachschulen notwendig. Mit einer Binnendifferenzierung können die individuell unterschiedlichen Gelingensfaktoren berücksichtigt werden. Gemäss Geissel (2008) stehen die zu überwindenden Hürden von Lernenden in Elektroberufen im Zusammenhang mit ihrem aktuellen Leistungsniveau. Je nach Leistungsniveau dominieren andere Hürden.

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Betriebliches Lernen für EBA-Lernende stärken!

Mit der Einführung der zweijährigen beruflichen Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) wurde in der Schweiz die Möglichkeit geschaffen, schulisch schwächere Jugendliche für die nachobligatorische Berufsbildung zu mobilisieren und für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Mittlerweile gibt es knapp 50 EBA-Berufe und über 10‘000 EBA-Lernende – Tendenz steigend. Für die Unterstützung der Jugendlichen, vor allem in den Berufsfachschulen, wurde die fachliche individuelle Begleitung (FiB) eingeführt. In vielen Berufsfachschulen wird von Lehrpersonen, die mit EBA-Lernenden arbeiten, die Zusatzqualifikation in der fachlichen individuellen Begleitung verlangt. Damit wird sichergestellt, dass die EBA-Lernenden mit adäquaten Methoden und Konzepten ausgebildet werden. In den Betrieben hat sich noch kein ähnlicher Standard für Berufsbildner/innen etabliert, die mit EBA-Lernenden arbeiten. Dies verwundert umso mehr, wenn man davon ausgeht, dass lernschwache oder schulmüde Schülerinnen und Schüler für im praktischen Berufsalltag eingebettete Ausbildung am empfänglichsten sind.

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Hallo Welt!

Der neue Blog der PH Luzern „Lebenslanges Lernen in der Bildung“ richtet sich an Lehrpersonen aller Stufen, an Schulleitungen, an Personen der Berufs- und Erwachsenenbildung, an Bildungsexperten/innen sowie an Personen, die sich für Themen des lebenslangen Lernens in der Bildung interessieren. Der Blog bietet Fachbeiträge von Weiterbildungsexperten/innen. Alle Leserinnen und Leser sind eingeladen, sich mit Kommentaren an der Fachdiskussion zu beteiligen. Ich wünsche dem Blog spannende und rege Diskussionen.

Dr. Jürg H. Arpagaus, Prorektor, PH Luzern