Können oder wollen Lehrpersonen ihren Beruf nicht wechseln?

Lehrerinnen und Lehrer wechseln seltener ihren Beruf als dies Ingenieurinnen und Ingenieure tun. Auch die Verweildauer im Beruf, gehört bei den Lehrpersonen zu den höchsten. Diese Tatsache ist immer wieder Anlass, die Frage nach dem Lehrberuf als Sackgassenberuf zu stellen. Ich argumentiere hier, dass der kleine Anteil an Berufswechsler und die hohe Verweildauer im Lehrberuf ein wesentliches Qualitätsmerkmal des Lehrberufes ist.

Welcher Anteil an Lehrpersonen wechselt in andere Berufe? Ein Blick auf die Mobilitätsmatrix (vgl. Maier et al., 2010) zeigt, dass Lehrpersonen zu den Berufsgruppen mit der tiefsten Berufswechselrate gehören. Weiterlesen

Lehrplan 21 Einführung hängt von der Sekundarstufe II ab!

Reformen benötigen push- und pull-Faktoren, um erfolgreich zu sein. Bei der Lehrplan21- Einführung dominieren die push-Faktoren. Wichtige pull-Faktoren, die von der Sekundarstufe II ausgehen, fehlen weitgehend. Wenn die LP21-Einführung gelingen soll, muss die Sekundarstufe II stärker eingebunden werden.

Wenn Schülerinnen und Schüler in der Schule erfolgreich sein wollen, dann tun sie gut daran, die vorherrschenden Normen und Strukturen der Schule zu kennen. Wer es schafft, sich schnell und passgenau daran anzupassen, wird wahrscheinlicher gute Noten schreiben. Weiterlesen

Klassenlehrpersonen an Berufsfachschulen

In der Volksschule und den Gymnasien nehmen Klassenlehrpersonen eine zentrale Rolle ein, sind Dreh- und Angelpunkt in Fragen der Koordination und Kooperation und schaffen ein lernförderndes Klassenklima. Die Lernenden der Berufsbildung treffen sich in der Regel nur ein-zweimal die Woche im Unterricht. Nun stellt sich die Frage, brauchen die Klassen der Berufsfachschulen Klassenlehrpersonen?

 

Während meiner Berufslehre vor rund 30 Jahren hatte ich einen Tag berufskundlichen Unterricht bei Herrn Bader* und einen halben Tag Allgemeinbildung bei Herrn Anderli*. Weiterlesen

Wenn informelles durch formelles Mentoring ersetzt werden muss

Informelles Mentoring wirkt sich positiv auf den Lern- und Schulerfolg aus. Nicht alle Jugendlichen können auf ein effektives informelles Mentoring zurückgreifen. In der beruflichen Grundbildung können diese Jugendlichen mit der fachlich individuellen Begleitung (FiB) formell unterstützt werden.

„Mentoring matters!“ schreibt Robert Putnam in seinem neuen Buch „Our Kids“ (2015). Der Harward-Professor beschreibt das Phänomen, dass „poor kids“, womit er Kinder und Jugendliche von sozioökonomisch unterprivilegierten Eltern meint, weniger in den Genuss von Unterstützung, Ratschlägen, Hinweisen usw. kommen, als Kinder und Jugendliche von wohlhabenden Eltern. Weiterlesen

Schule – Beyond Competences

Schule ist mehr als die Summe von vermittelten Kompetenzen. Schulen haben ein Innenleben und sind in einen sozialen, kulturellen und ökonomischen Kontext eingebettet. Wie können Lehrpersonen, Schulleitungen und Behörden das meritokratische Bildungssystem mit gleichen Chancen für alle sicherstellen?

Mit der um Diskussion über den Lehrplan 21 und den kritischen Stimmen zur Menge an Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler im Verlauf ihrer Volksschulkarriere erwerben sollen, ist die gemeinschaftliche und gesellschaftliche Funktion der Schule bei den Lehrpersonen etwas aus dem Blickfeld gerückt. Weiterlesen