Kunstspartenübergreifend arbeiten

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FOKUS

Am 25.1.17 lud das Zentrum Theaterpädagogik zur Fokusveranstaltung „Kunstspartenübergreifend arbeiten“ ein.  Ausgangslage war ein offener Auftrag an die zehn Lehrpersonen – und hierfür bereitgestelltes Material: Papierrollen und Klebeband. Die Frage, die der darauf folgenden ästhetischen Kurz-Expedition vorausging, verband fortan die Spielenden im gemeinsamen ästhetischen Forschungsprozess:

„Was macht das Material mit mir? Was mache ich mit dem Material?“                                blog bild inside

Ausgehend von diesem Gestaltungsimpuls entstanden in unterschiedlichen und wechselnden Sozialformen zahlreiche Gestaltungsfelder, die individuelle Vorlieben, Fähigkeiten und Interesse in Form von bewegtem Gestalten, bildnerischem Gestalten, technischem Gestalten, musikalischem Gestalten oder szenischem Gestalten sichtbar und hörbar machten. Eindrücklich liess sich beobachten, dass eine stille und grosse Konzentration den Raum erfüllte und Worte vorerst wegblieben. Sie kamen später durch Spielideen für das szenische Spiel wieder in den Raum.

Fundstücke

Inspiriert und aufmerksam auf andere Zugänge wurde das Hauptaugenmerk im Anschluss auf Assoziationen gelegt, welche die entstandenen Fundstücke auslösten. Die Grenzen zwischen den einzelnen Gestalterinnen verschwanden. Die Spielenden suchten in Form von Titelsuche, Beschreibungen, Interpretationen und Assoziationen eigene Präsentationen der Kunstwerke, welche in Form gezeichneter oder beschriebener Träume der Objekte in einem Frage- und Antwortspiel reflektiert wurden. Dabei entstanden Geschichten. Neue Geschichten.

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Spielstücke

Ausgehend von den Fundstücken liessen sich individuelle Spielstücke entwickeln, welche wiederum im Kontext spartenübergreifender Impulse weiterentwickelt werden konnten. Hierfür erprobten wir die Geheimnisse der Wunschskulptur im Museum, um zu Inhalten zu kommen. Wir versuchten Rhythmen und kurze Rap, mit“ Stop and go“ kombiniert, wir zeichneten Comics aus den Geheimnissen heraus abgeleitet… was wiederum zum Spiel verleiten mochte… Der hier entstandene Prozess entwickelte sich aus dem Geben und Nehmen von entstandenen, sichtbar und hörbar gemachten Ideen.

In der anschliessenden Reflexionsphase wurde ausgetauscht darüber, dass solche Gestaltungseinheiten in direkter Weise Informationen über die Gruppe, die Vorlieben, persönliche Themen und Ressourcen sichtbar und hörbar machen. Weiter wurde deutlich, dass diese Verfahrensweisen Möglichkeiten eröffnen, der Diversität einer jeden Gruppe zu begegnen und ästhetische Erfahrungen zu begünstigen, welche über einen bewussten Prozess der Ausgestaltung zu Inszenierungsideen verführen können und gleichzeitig „theatrale Zeichen“ zentral werden.

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Material

Dabei stellte sich auch die Frage nach der Auswahl des Materials:

„Welche Materialien nutze ich, damit sie Teil des theaterästhetischen Prozesses werden können, und zugleich eine performative Komponente darstellen?“

„Welche eignen sich für diese Phase des Experimentierens, welche zum Gestalten?“

Welche Materialien ermöglichen überhaupt Experimente?“

Im Austausch sammelten wir Beispiele wie Papierrollen, Karton, Zeitungen, Schnur, WC-Papierrollen, Packpapier, Holzklötzli, Plastikrollen, Plastikfolien, …

Fazit

Die Ideen, auch die der anderen, also alle und frei kombiniert – sie machen etwas mit mir! Und ich, ich mache etwas mit ihnen!

Spring doch!

Es wird dunkel im Theaterraum. Fast dunkel. Geheimnisvoll bleibt ein Licht, das den Weg durch die milchige Beschaffenheit der Wasserkanister sucht. Ich werde aufmerksam auf die feinen Wellenbewegungen des Wassers – in den Kanistern drin. Es bewegt  sich in eigener Weise. Feine Bewegungen. Sie ergeben sich aus Raum und Widerstand. Und den Möglichkeiten, die sich auf der Suche nach neuen Wegen eröffnen. Zudem Klänge. Geräusche, die mehr und mehr an die Geräuschkulisse der als Kind erlebten sommerlichen Ausflüge in die Badi erinnern.

Und dabei finde ich mich in einer eigens erschaffenen Bilderwelt wieder. In der Turnhalle, auf dem Sprungturm in der Badi, zu Hause im Wohnzimmer, im Bus, in der Umkleidekabine … Dabei treffe ich, geschaffen durch die individuelle Vorstellungskraft, auf die Klassenkameraden, die Mutter, den Fahrgast im Bus, die Frau in der Badi, den Angst einflössenden Bademeister. Weiterlesen