Das dritte Leben

Ein poetischer Reigen über den letzten Lebensabschnitt

Hausproduktion Vorstadttheater Basel, besucht von Kathrin Brülhart am 24. Oktober 2020 im Vorstadttheater Basel.

Wir sitzen im Publikum (mit Masken), sie sitzen auf einer langen Bank: fünf alte Menschen, zwei Frauen, drei Männer. Wir beobachten uns gegenseitig. Keine Hast, kein Tempo, fast Stillstand – nichts tun.

Ein Radio muss geflickt werden, eine Puppe hilft gegen das alleine sein, Joghurt wird gelöffelt. Die Fünf sind angekommen im sogenannten «Dritten Leben», dem Herbst des Lebens, dem Lebensabend, den goldenen Jahren. Sie sind gealtert, Weise, Greise und ewige Kinder.

Einer ist «nur» auf Besuch hier im Heim, für zwei Wochen, in den Ferien. Er ist noch rüstig, möchte das Leben geniessen, sich verlieben, aber mit 84 Jahren ist das gar nicht so einfach. Seine Beine gehorchen nicht mehr so, wie er möchte. Seine Altersheimfreundin hat schon den Weg ins Vergessen angetreten, sie verwechselt ihn mit Gustav, ihrer grossen Liebe.

Alle kämpfen gegen ihre Gebrechen und die Einsamkeit und haschen nach den raren Momenten, die nach Leben schmecken.

Sie halten Rückschau und erinnern sich, sehnen sich und träumen. Sie steigen aus ihren alten Hüllen und wir mit ihnen in ihre Vergangenheit: schlecken an Eiszapfen und erschrecken uns, dass die Zunge daran kleben bleibt.

Mit List, Witz und Humor zelebrieren sie ihr Dasein und tanzen dem Tod auf der Nase herum. Denn so lange dieser noch wartet, leben sie.

Ein poetischer Theaterabend, der einen nicht kalt lässt.

Prologveranstaltung

Am 14. Oktober 2020 ging mit 19 spielbegeisterten Lehrpersonen aus der ganzen Zentralschweiz im Theaterpavillon Luzern die Einstiegsveranstaltung der 33. Luzerner Schultheatertage über die Bühne.

«ACHTUNG!?»

Ein Vorsichtsruf! Eine respektgebührende Haltung! Oder Ausdruck von Bewunderung! Eine Warnung? Vor einer Bedrohung? Oder doch eher eine schützende Gewohnheit? Wie dem auch sei. Achtung hat viele spielerische Neuentdeckungen ans Licht gebracht. Und ins richtige Licht gestellt.

Gar erleuchtet!

19 Lehrpersonen fantasierten, erfanden, experimentierten mit dem Begriff «Achtung?!».  Dabei machten sie in praxisnaher Anwendung erste Erfahrungen und erlebten Türöffner, um mit der eigenen Klasse ein Theaterprojekt zu lancieren. Während diesem ersten Spiel-Arbeitstreffens, dem Prolog, verfolgen wir das Ziel, ausgehend von der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema praktische Spielimpulse, thematische Anregungen und Ideen zu formalen Gestaltungsmöglichkeiten von Bühnenproduktionen zu erleben. Zudem wurden Hilfestellungen zur zeitlichen Ablaufplanung, allgemeine Informationen zu den Schultheatertagen sowie zur Einbettung und zum Festivalverlauf vermittelt.

Ausgehend von Rauminstallation, gesammelten Stichworten aus dem Alltag und selbst kreierten «Achtung-Tafeln» wurden durch spielerische Annährungen Szenen entwickelt und exemplarisch ausgestaltet. Im konkreten gestalterischen Anwenden konnte zudem schnell erkannt werden, dass «Achtung?!» eine Handlung, ein Gedanke, eine Szene unterbricht oder stoppt, beunruhigt oder verändert; als dramaturgisches Element die Szenen zu beeinflussen vermochte.

Neue Perspektiven entstanden, veränderte Blickwinkel eröffneten sich und erzeugten in überraschender Weise Spannung. Und Aufmerksamkeit. Manchmal kündigt «Achtung» auch eine grosse Gefahr an oder verhinderte diese möglicherweise.

Und manchmal eröffnete ein ganz besonderes «Achtung» sogar eine neue Welt, die beobachtend, beachtend achtend, erachtend oder achtgebend mit neuer «Achtung» aufmerksam machte, innezuhalten und das Gewohnte zu unterbrechen.

Spezialisierung Theaterpädagogik


20 Studierende starteten im Herbst 2020 das Spezialisierungsstudium Theaterpädagogik. Parallel dazu begannen für 17 Studierende die Probearbeiten für den Theaterclub und für 16 weitere Studierende das Bachelor-Abschlussmodul, in welchem für die nahende Berufspraxis ein konkretes Theaterprojekt konzipiert wurde. Die beiden Master-Jahrgänge konnten zudem explizit für die Oberstufe entwickelte Theatererfahrungen sammeln. Dabei wurde der Schwerpunkt auf den Umgang mit Texten auf dem Weg zur Bühne beleuchtet und erprobt.

Die Synergien, welche durch die Ansiedlung der Leitung des SPTH im Zentrum Theaterpädagogik genutzt werden können, zeigten sich besonders im Konzeptionsmodul als sehr wertvoll.

Im diesem Abschlussmodul des Bachelorstudiums wurden neun thematische Projekt-Konzepte entwickelt, die als Spielvorlagen in die Beratungsunterlagen des ZTP aufgenommen werden konnten. Diese wiederum werden künftig in Beratungen mit interessierten Lehrpersonen genutzt und in ihrer Praxis zur Anwendung gebracht.

Kulturtag der PHLU 2020

Am 29.09.2020 führte das Zentrum Theaterpädagogik im Rahmen des Kulturtages der PHLU drei theaterpädagogische Workshops durch. Insgesamt 76 Grundjahrstudierende besuchten dieses Angebot und lernten dadurch das Zentrum Theaterpädagogik sowie die schukulu-spezial-Angebote näher kennen. Die Studierenden erlebten in direkt angewandter Arbeitsweise verschiedenste Basisspiele aus dem Lehr- und Lernmittel «TheaterLuft». Die praktischen Einheiten wurden jeweils gemeinsam im Austausch reflektiert und in die Unterrichtsebene transferiert.