Modell 21


Eine Möglichkeit, Theater mit anderen Augen zu sehen.

Von Kathrin Brülhart, Verantwortliche für die Gastspielreihen des ZTP PH Luzern.

Am 1. Dezember trafen sich die Perlen Veranstalter*innen aus Sarnen, Willisau und Hochdorf zu einem gemeinsamen Workshop mit mir, um das neue «Modell 21» kennenzulernen.

Das «Modell 21» wurde im Verlaufe des Jahres 2021 von Ursula Ulrich und mir ausgehend von älteren Visionierungs-Kriterienkatalogen weiterentwickelt und beinhaltet Merkmale, welche aus unserer Sicht mögliche Qualitätskriterien für professionelle Theaterstücke thematisieren.

Zudem kann es für alle Perlen Veranstalter*innen eine Auswahlhilfe beim Aussuchen der Stücke sein.

Was ist uns wichtig? Was macht eine Perle im professionellen Kinder- und Jugendtheater aus?

Theater ist mehr als gefallen und drauskommen!

Wichtige Fragen für uns alle waren: berührt mich die Inszenierung? Ermöglicht sie sinnliche Erfahrungen, regt es Gefühle und Empfindungen in mir an? Oder anders gefragt, macht das Stück etwas mit mir, hinterlässt es Spuren?

Während des gemeinsamen Workshops entstanden als Ausganslage für die Qualitätsdiskussion verschiedene Skulpturen zu Stücken, welche wir kürzlich gesehen hatten und die etwas mit uns gemacht haben.

Erstes Fazit:

Wir wünschen uns, dass wir verzaubert werden, ins Stück eintauchen können, die Fantasie angeregt wird. Interessant wird es dann, wenn ein Stück spannende und anregende Fragen auslöst.

Es soll die Spiel-Lust wecken, darin waren wir uns auch einig.

Nach einer angeregten Diskussion fanden wir heraus, was uns auch noch am Herzen liegt:

Eröffnet mir die Inszenierung neue Sichtweisen? Verändert sie etwas? Perspektivenwechsel?

Ermutigt die Inszenierung, im Leben selbst etwas bewirken zu können?

UND natürlich soll eine Perle künstlerisch ausdrucksstark sein, Figuren können sich entwickeln, das Bühnenbild soll Raum geben für eigene Bilder (um nur zwei Punkte der sechs Punkte zu erwähnen, welche das «Modell 21» beinhaltet 🙂

Wir freuen uns alle auf viele neue, Mut machende Stücke.

Falls du dich für das «Modell 21» interessierst, melde dich – wir schicken es dir gerne zu!

Spiel-Freispiel-Spiel

Auf Expedition „Spiel“ mit dem Kindergarten-Lehrpersonenteam der Schule Maihof Luzern

17.November 2021

SPIELEN

Spielen bedeutet Bereitschaft, sich auf Neues, Unbekanntes, manchmal auch Unplanbares einzulassen, Mut zu haben, ein Risiko einzugehen. Dabei lernt man das Unmögliche zu behaupten. Schliesslich fliegt man nicht jeden Tag als Suppenlöffel zum Mond. Spielfreude, Motivation, Mitbestimmungsrecht und Vertrauen unterstützen das Experimentieren, das Entdecken und das Erleben individueller Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten. Im Spiel können (manchmal unmerklich) persönliche Stärken erkannt und ausgebildet werden. Theaterspielen heisst, vordergründige Projektionen und Handlungen sowie fremde Situationen nachzuahmen. Dieses Freispielen ist kreativitätsfördernd und kann den Spielenden eine Distanz ermöglichen, die ihnen eine Auseinandersetzung mit den eigenen Fragestellungen und persönlichen Gedanken zugänglich macht. Sichtweisen werden weiterentwickelt, Spielregeln neugestaltet, eigene Positionen und Gruppendynamiken dadurch ersichtlich. Ob dabei Vorstellungen und Gewohnheiten in Frage gestellt und Kompromisse ausgearbeitet werden können? Wir vermuten es. Und noch mehr. Wir beobachten, dass sich durch das Zusammenspielen, neue Ideen und Meinungen oder sogar fantastische Erfindungen entwickeln lassen. Schliesslich verhandelt jedes Spiel Illusion und Realität, Sichtbares und Unsichtbares, Wirklichkeit und Möglichkeit, bestenfalls sogar neue Sichtweisen. Ob diese Erfahrungen eine Haltung begünstigen, die Variantenreichtum anerkennt?

Die Spielfreude an Möglichkeiten und Varianten wird es zeigen.

(Auszug aus dem Lehr-Lernmittel „Theaterluft“ des ZTP)

Kursteil 1

Was macht das Materialmit mir

und

was mache ich mit dem Material.

Dem Ruf des Abenteuers folgend… Wohin? Das ist noch offen. Mit Klebeband Laserstrahlen als Hindernissparcour gestalten… Räume zum Verstecken oder… necken…

Manchmal aktiv, manchmal als stille Beobachterin!

Und schliesslich – die Essenz des lustvollen Aufräumens… als Geschichtenexpedition: mit Klebeband-Kugeln, mit Hunden und anderen kleinen Unglücksfällen.

Kursteil 2

Gemeinsames Erproben von Spielformen aus der Theaterpädagogik zu den Bereichen Wahrnehmung, Konzentration, Bewegung, Fantasie und Stimme. Diese können als Grundlagentraining das Zusammenspiel im Freispiel sensibilisieren.

Essenz

Die Spielformen bestehen meist aus grundlegenden Bausteinen die es, je nach Gruppenzusammensetzung gilt, in kleine Einheiten zu zerlegen und die Spiele in der beschriebenen Form so langsam aufzubauen.  Die Komplexität einzelner Spielformen wird erst nach und nach (wenn überhaupt) in den Fokus genommen.