FLOW

Mehl Mensch Musik

Ein Theaterstück für Menschen ab 2 Jahren von Puppenspiel.ch

Vom Mehl… oder wie hat das eigentlich alles angefangen. Eine Entstehungsgeschichte.

Bereits beim Betreten des Theaterraumes im Kellertheater vis-à-vis in Bern ist eine Atmosphäre spürbar, die ein Sensibilisieren der Sinne ins Zentrum zu stellen scheint. Nichts ist dem Zufall überlassen. Die feinen kleinen Zuschauerbänkli mit purpursamtenen Kissen, die kreiszentrierte Bühne umgeben von einer musealen Anordnung von Instrumenten, Mikrophonen und Scheinwerfern. Eine, so scheint mir, direkte Einladung für sinnliche Erfahrungen.

Und schon befinde ich mich mittendrin. Getreidekörner tanzen aus den Händen der Schauspielerin auf den schwarzen Boden und ergeben eine feinklingende Musik, fast so, als wollten die schlafenden Körner eine Geschichte singen, ihre Geschichte. Eine Entstehungsgeschichte. Denn bald wird aus den Körnern Mehl gemahlen und … der Geist der Körner befreit. Schon erfüllt das Mehl die Luft als feine Wolke, ich höre den Wind, und gleich färbt der weisse Staub den Boden mit seinem leisen Spuren und verlockt zum Experimentieren. Das Zusammentreffen mit Wasser, das in akustischer Virtuosität dem Mehl beigemischt wird, führt die lustvolle Experimentierfreudigkeit zum figuralen Spiel (mit Teig) und ermöglicht den staunenden Zuschauer*innen das Teilhaben an der Entstehung neuer Geschichten aus der eigenen Fantasie. Dabei verführen sowohl klanglich-musikalische als auch bewegungsstarke Eindrücke all unsere Sinne und lassen im Staunen die „kleinen Dingen des Lebens“ zu grossen sinnlichen Erfahrungen werden, die dem frischen Duft von Brot folgen.

 

Livia 13

Gubcompany

 

Zum wiederholten Mal organisierte das ZTP das „Jugendstück im Schulhaus“ in Zusammenarbeit mit der Sekundarschule Tribschen, Luzern und der Fachschaft Deutsch der PH Luzern. So kamen an der diesjährigen Veranstaltung rund 60 Schülerinnen der 2. Sekundarschule und 80 Studierende der PH zu einem gemeinsamen Theatergenuss. Auf eindrückliche und multimediale Art und Weise rekonstruierten drei Schauspierinnen und ein Schauspieler eine Geschichte über das Heranwachsen in einer übermedialisierten Welt. Alkohol und die Sehnsucht nach dem donnernden Leben werden zum Stolperstein für die dreizehnjährige Livia. Nach einer Party kursieren an der Schule verfängliche Fotos von ihr. Bald ist sie die Schlampe, mit der niemand mehr etwas zu tun haben will. Auch langjährige Freundschaften zerbrechen daran. Was hat sich auf dieser Party wirklich abgespielt? Warum hat niemand eingegriffen? Die digitalen Zeugen berichten.

Vom Gesehenen gleichermassen betroffen und angetan, tauschten sich die SchülerInnen mit den Studierenden im Anschluss aus. Anknüpfungspunkte zum eigenen Umgang mit den virtuellen Möglichkeiten im Alltag lagen auf der Hand. Das persönliche Verhalten und jenes der Figuren wurden intensiv reflektiert und daraus resultierende Strategien diskutiert.

Ein spannender Theaterabend, der im Alltag weiter wirken wird!

Ästhetische Expeditionen 06_30 bis 13_30

SPUREN ENTDECKEN

Acht spurenentdeckende Klassen der Stufen KU bis 2. Primarklasse begaben sich während eines halben Tages als Karton-Forschende auf Expedition.

Dabei wurde bereits beim Betreten des Gebäudes im forschenden Modus nach Spuren gesucht, welche es uns ermöglichen, die Augen, die Finger und die Ohren als Forschungsinstrumente zu erfahren. Durch Betasten und Beobachten der vielfältigen Wandoberflächen im Gebäude konnten die Forscherinnen und Forscher bereits auf dem Weg in die Lernwerkstatt Fantasie-Forschung betreiben. So wurde eine Wand schon bald als Drachenhaut, als Ziegeldach oder Fischschuppenhaut interpretiert, eine andere als Wellkarton-Fläche oder Fingerspitzenkitzel-Maschine.

Angekommen in der Lernwerkstatt waren die Schülerinnen und Schüler bereits mitten im Forschungsmodus.

Die erste Etappe der Karton-Fantasie-Expedition führte mit dem Expeditionselement  „Gewohnte Welt“ zu sinnlichen Wahrnehmungsmöglichkeiten, welche Karton auf vielfältige Weise erfahrbar machte. Riechen, schmecken (essen!), hören, anschauen, tasten… und plötzlich war uns allen klar:

Karton ist Karton ist nichtKarton!

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Der gemeinsame Austausch über die neuen Erkenntnisse über Karton und den gewohnten Gebrauch im Alltag wurde ausführlich verhandelt und schliesslich durch zwei Forschungskolleg*innen – einem Hasen und einem Huhn – durchkreuzt.  Die Unzufriedenheit (Expeditionselement „Unruhe“) vom Huhn, dass eine leere Katonkiste doch kein Geburtstagsgeschenk sein kann, wurde genauer untersucht. Weiterlesen