Eröffnung Theaterperlen 2022

Vorhang auf für die Theaterperlen 2022

Seit Ende Oktober 2022 gehen an acht Veranstaltungsorten im Kanton Luzern und Obwalden die diesjährigen Theaterperlen über die Bühne.

Gespielt wird in Schüpfheim, Neuenkirch, Ruswil, Sursee, Willisau, Luzern und Sarnen.

Zusammen mit dem Netzwerk der Perlenveranstalter*innen, die verteilt im ganzen Kanton Luzern und Obwalden aktiv sind, organisiert das Zentrum Theaterpädagogik 19 verschiedene Stücke mit insgesamt 50 Vorstellungen. Diese werden von professionellen Kinder- und Jugendtheatertruppen gespielt.

Gestern Morgen startete das Theaterperlen-Programm für die Schulklassen aus der Stadt Luzern und den Agglomerationsgemeinden mit dem Figurentheater „Unter Artgenossen“ für Oberstufenschüler*innen, gespielt von Kathrin Bosshard (fleischundpappe.ch).

In den nächsten Tagen werden rund 4000 Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Kanton Luzern und Obwalden diese 50 Vorstellungen besuchen.

Wir freuen uns sehr, dass alle Vorstellungen ausverkauft sind und das «Theater sehen» nach den coronabedingten Massnahmen wieder Auftrieb erhält.

Und last but not least: auch die Nachfrage nach den begleitenden «Theater mit Resonanz»-Nachbereitungsangeboten, welche in Zusammenarbeit mit schukulu lanciert werden, ist sehr gross.

Fundbüro der Erinnerungen

PerlenderZeit_1 Neuenkrich

Am Dienstag, 8. November fand die erste Vorstellung der Projektreihe „PerlenderZeit“ in Neuenkirch statt.

Das theatrale Gemeinschaftswerk «Fundbüro der Erinnerungen» war ein grosser Erfolg!

Indikatoren dafür? Glückliche Spieler*innen, die mit neuen generationenübergreifenden Freundschaften aus dem Projekt treten und ein begeistertes Publikum, das berührt und eigenen Erinnerungen begegnend mit innigem Applaus und vielen positiven Rückmeldungen das Stück würdigte.

17 Schüler*innen, eine Lehrerin, 6 Senior*innen und ein pensionierter Blindenhund präsentierten ausgehend vom verbindenden Themenfeld «Erinnerungen» das Gemeinschaftswerk «Fundbüro der Erinnerungen. Der Präsentation ging eine dreimonatige Spiel-, Experimentier- und Recherchephase voraus. Aus den dabei entwickelten Fundstücken entstand das Theaterstück. Dabei ging es um Erinnerungen, die verschwinden, die vergessen werden, die im Fundbüro abgegeben oder aber an eben diesem Ort wieder gefunden werden. Und manch eine Erinnerung weckte in direkter Weise neue Erinnerungen.

Dass der erlebte Theaterabend als neue gemeinsame Erinnerung allen Zuschauenden verschenkt wurde und – eine neue gemeinsame Erinnerung geschaffen wurde – stand schliesslich als abschliessendes und berührendes Statement im Raum, als es beim langsam ausgeblendeten Licht still wurde.

„PerlenderZeit“ ist ein generationenübergreifendes Projekt des Zentrum Theaterpädagogik und gehört zu den fünf Gewinnerprojekten des Förderprogramms „piiik“ der Albert Koechlin Stiftung. Im Zentrum des «Zusammenspiels» steht der Zusammenhalt der Gesellschaft. Dieser Zusammenhalt konnte sowohl unter den Spielenden als auch durch das äusserts heterogene Publikum (Familien- und Schulangehörige, Kulturinteressierte, Theaterinteressierte, Theaterpädagogik-Studierende und neue Projektpartner*innen) erfahren werden. Und so steht ein eindeutiges Fazit am Ende dieser ersten «PerlederZeit»: Theater spielen und Theater schauen; ein Grenzen überscheitendes Kulturangebot.

Und wie heisst es so schön: nach dem Projekt ist vor dem Projekt. Dies bedeutet einerseits, dass neue Projektideen im Schulalltag der spielenden Klasse mit den Senior*innen angedacht sind, der Kontakt weiter gepflegt wird. Und andrerseits? Das nächste „PerlenderZeit“-Projekt ist bereits in Planung. In Zusammenarbeit mit der Schule Sempach, dem Kulturverein «aktuelles Sempach» und der Pro Senectute Luzern beginnen die gemeinsamen Spieltage der Schüler*innen und Senior*innen im März 2023. Am 5. Mai wird das nächste Projekt in Sempach aufgeführt. 

Toto, Laura & die Stadtmusikant*innen

Theaterproduktion von Kolypan, Zürich

Besuch einer Schulvorstellung am 7. November 22 anlässlich des Theaterfunkens in der Kleinen Bühne Zofingen von Kathrin Brülhart Corbat

Ob wir auch ein Instrument spielen und welches, werden wir zu Beginn von Toto gefragt. Erstaunlich viele Kinder spielen ein Instrument, fast alle. Toto, der Strassenmusiker freut sich: «Wow, das ist super und falls jemand kein Instrument spielt, das da ist einfach und günstig…» Toto spielt nun wie ein Verrückter auf der Ukulele. «Cool!», lacht ein Junge neben mir, «ich spiele Handorgel.»

Schon bald sind wir mitten in einem Toto- Live- Konzert, bis der Strecker gezogen wird – von Laura. Laura braucht unbedingt Strom und ein Bett. Laura ist obdachlos und ihr Handy-Akku ist leer. Wir erfahren, dass sie nach dem Tod ihrer Grossmutter den Boden unter den Füssen verloren hat und nun auf der Strasse lebt.

Nun möchte Laura mit ihrem übergrossen Migroswagen, an dem zig Plastiktaschen hängen, wieder gehen; aber Toto und die Kinder halten sie auf. Sie solle bleiben, unbedingt! «Mach mit, getrau Dich!» Und schon bald beginnt Laura den spanischen Hunde-Song von Toto zu übersetzen und noch einen Tuck später, getraut sie sich sogar zu singen, und wie sie singt… wunderschön.

Die beiden sind ein richtiges Strassenmusikanten-Dream-Team. Da wird als Katze getanzt und als Hahn gekämpft und je länger das Konzert dauert, je mehr wird eine bekannte Geschichte reingesponnen: die Bremerstadtmusikanten.
In «Toto, Laura & die Stadtmusikant*innen» wird das Märchen neu erzählt und dazu erfunden, den jeweilige Situationen von Toto und Laura’s Tour angepasst.  

Wunderbar schräg und witzig. Gemeinsam ziehen die beiden mit Esel, Katze, Hahn und Hund weiter und man wünscht sich, dass sie für immer zusammenbleiben.

Ein starkes Stück über Freundschaft und Mut, mit viel Musik für alle ab 8 Jahren.