Billy de Kid

Theater Katerland

Das Saallicht im Nordportal in Baden geht aus, und irgendwo im Westen (oder Western) treffen wir, gemeinsam mit einem Saal voller Jugendlicher auf ihn – Billy de Kid – wie er sich nennt. Verführt durch die Klänge von Livemusik finden wir uns wieder in einem kleinen amerikanischen Ort namens Süsswasser, ein Synonym für Langeweile, Angepasstheit und ewig währender Belanglosigkeit, denn Süsswassser kennt keine Tränen. So jedenfalls sieht Lucy ihr Dorf.

Er, Billy, hat jedoch soeben die Bank überfallen. Und die geschwätzige Lucy ist seine Geisel. Vorerst jedenfalls. Denn – endlich kommt Bewegung ins Dorf und Lucy`s Gedanken kreisen überraschend unmittelbar und frech bereits um den Ausgang der Geschichte: sie will die Heldin sein, wie dies in jedem echten Western eine Frau sei!

Je länger die beiden zusammen „Überfall mit Geisel“ erleben, umso hartnäckiger und direkter werden Lucy`s Fragen in Bezug auf die Beweggründe von Billy, diese Bank zu überfallen und sie als Geisel zu nehmen. Nach und nach erkennt sie auch eine andere Seite an ihm und beschriebt ihn als „Kastanie“. Stachelige Schale…. und darin ein trauriger und verunsicherter Junge, der versucht, den Weggang seines Vaters dadurch zu verstehen, indem er die in seinen Augen Schuldigen für diese verletzende Lebenssituation anzuklagen und zur Rechenschaft zu ziehen versucht.

Das Einschreiten des Sherif bringt zwar nicht das von Billy geforderte Duell. Es bringt vielmehr eine neue Sichtweise – und schliesslich eine Heldin. Genauso, wie sie sich Lucy vorgestellt hat.

 

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