Kunstspartenübergreifende Arbeitsweisen

Fokus 1

Am 15. Januar 2019 trafen sich sieben interessierte Lehrpersonen im Forschungslabor „Wahre Lügen“!

Ausgehend von einer einleitenden Recherche zur thematischen Ausgangslage direkt vor Ort entstand eine Sammlung von Begriffen, die Zugänge ermöglichten, hinter die Kulissen von wahren Lügen zu schauen und sich zu fragen, ob die Wahrheit eine Lüge ist oder ob die Wahrheit die Lüge braucht, weil vielleicht die Lüge wahrer ist als die Wahrheit?! Ausgehend von einem ausgewählten Begriff wurde eine individuelle Phase des Kreierens mit unterschiedlichem transparentem Plastik eröffnet. Die Teilnehmerinnen gestalteten – inspiriert durch den gewählten Begriff und die leitende Frage «Was machen das Material und der gewählte Begriff mit mit?» – Raum-Installationen, Objekte, Kostüme.

In einem weiteren Schritt konnten davon ausgehend musikalische Miniaturen (gestaltet mit Stimme, Instrumenten, Klängen, Geräuschen) entwickelt und aufgenommen werden. Darauf aufbauend wurde aus den jeweiligen Elementen eine Museums-Situation initiiert, in welcher die Installationen, die Begriffe und die musikalischen Miniaturen als kleine Komposition in sich geschlossen präsentiert und gegenseitig besucht werden konnten.

Die gemeinsame Begehung eröffnete den Raum, persönliche Interpretationen, szenische Umsetzungsideen, innere Bilder und Gedanken wahrzunehmen, auszutauschen und als Gruppe zu erfahren, wie vielfältig die persönlichen Sichtweisen sind und wie unterschiedlich die Interpretationen ausfallen.

Begleitet wurde dieser Prozess zudem von der leitenden Frage, wie diese Installationen, die thematische Auseinandersetzung und die entstandenen Elemente als szenische Grundlagen dienen können. Dabei wurde auch zum Thema gemacht, wie einerseits kunstspartenübergreifende Prozesse begünstigend begleitet werden können und dass Arbeitsweisen mit unterschiedlichen Zugängen Diversität in direkter Weise erfahrbar macht.

Der Gedanke «versteht ihr meine Idee» machte den individuellen Interpretations-Spielräumen und dem angeregten Weiterentwickeln von Ideen durch die Interpretationen der anderen Teilnehmerinnen Platz.

Abschliessend zogen sich die einzelnen Teilnehmerinnen nochmals zu ihren entstandenen Installationen, in ihren persönlichen Gestaltungsraum zurück und schrieben ausgehend von der Textform «Elfchen» ein Statement, welches die Gesamtinstallation und die persönliche thematische Interpretation zum Ausdruck brachte.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Im Zentrum der sich immer dichter kombinierenden Arbeitsweisen standen zwei Punkte der Aufmerksamkeit: Einerseits suchten die Teilnehmerinnen nach einem persönlichen Gestaltungsweg, sich in der Begegnung von Material (Plastik als materielle Metapher für Wahrheit und Lüge) und Thema musikalisch, gestalterisch und literarisch auseinanderzusetzen und davon ausgehend szenische Wege abzuleiten, und andrerseits eröffnete das individuelle Erleben kunstspartenübergreifender Gestaltungsprozesse einen neuen Zugang zum Umgang mit Diversität.

Ausgehend von kunstspartenübergreifenden Arbeitsweisen suchten die Teilnehmenden einen gestalterischen Weg im thematischen Spannungsfeld zwischen Wahrheit und Lüge.

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