Expedition Tierreich

Hausproduktion Vorstadttheater Basel

Premierenbesuch am 21. Oktober 22 im Vorstadttheater Basel, von Kathrin Brülhart Corbat

Ein riesiger Kleiderhaufen liegt auf der Bühne, gespannt wartet das Premierenpublikum, bis es losgeht. In der Reihe vor mir sitzt eine vierte Klasse, welche beim Erarbeiten des Stückes beteiligt war.

Endlich bewegt sich was, das kauzige Forscherteam, bestehend aus Herr Dröse und Frau Rupp, schält sich aus dem Kleiderberg. Als erstes werden wir bestaunt, «das ist eindeutig eine Herde vom Typ Homo Sapiens», meint Frau Rupp und die Expedition ins Tierreich beginnt. In den nächsten 70 Minuten werden wir Teil von ihren Abenteuern. In einem grossartigen Verwandlungsspiel, mit wunderschöner Musik, vielfältigen Klängen, und verstärkten Livestimmen werden wir ins Reich der Tiere geführt und staunen mit Herr Dröse und Frau Rupp um die Wette.

Was es da nicht alles gibt: Schwangere Seepferdchen und emsige Bienen, sich begattende Frösche und vorbeigaloppierende Pferde. Wir erleben eine Geburt von zwei kleinen Pandabären und sind dabei, als eines von ihnen stirbt (das ist bei Pandabären immer so). Weiter erfahren wir, dass sich Haifischbabys im Mutterbauch bekämpfen (die haben da bereits kleine spitze Zähne) und wir sind dabei, als das Yak mit seinen Hörnern die Sterne vom Himmel pflückt.

Als Herr Dröse und Frau Rupp sich in der Tiefsee- Tauchkapsel anschnallen, raunts eine Sitzreihe vor mir: «Jetzt, jetzt kommts!», die Kinder aus der vierten Klasse wissen natürlich, was uns nun erwartet: Wir tauchen auf eine Tiefe von 10’000 Meter und sehen zuerst mal nur – schwarz… und dann… unglaublich gespenstische Wunderwesen. Alles weitere darf an dieser Stelle nicht verraten werden.

Alle Tiere werden aus dem Kleiderhaufen «geboren», sozusagen hervorgezaubert. Aus dem rosaroten Baby Body wird ein kleiner Panda, aus einer gestreiften Socke ein lustiger Fisch. Spannend auch, immer wieder wird der riesige Kleiderhaufen für mich zum Müllhaufen; «unser Müll», als eine grosse Herausforderung für alle Lebewesen, egal ob Mensch oder Tier. Ohne moralisch zu sein, ist die Botschaft klar: Unser Planet ist eine Perle, mit tausenden von Schätzen, die es zu schützen gilt.

Ein Theater für alle Naturliebhaber*innen ab acht Jahren.

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