Ästhetische Forschung und Praxisentwicklung

BAKÄM-Tagung Berlin

15. und 16. Februar 2016

Die diesjährige BAKÄM-Tagung widmete sich dem Thema ästhetische Forschung und Praxisentwicklung. Dabei standen ästhetische Erfahrungen, deren Produktivität und der Austausch darüber im Mittelpunkt. Diskussionsrunden, Präsentationen und praktisch angelegte Laborsituationen wechselten sich ab. Im Zentrum stand somit das wechselwirkende Handeln zwischen Austausch und persönlichen Erfahrungen.

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Im Labor III „Spuren einer Denkfigur in ästhetischen Expeditionen“ konnten die Klassenlehrperson der Werkstatt 3 und ich gemeinsam die Erkenntnisse aus der „Werkstatt-Trilogie“ (vgl. Blog) in Form eines Forschungslabors zur Diskussion stellen. Dabei wurde mittels ästhetischer Forschung der aus der zweiten Forschungswerkstatt „Rollenkids“ hervorgegangenen Denkfigur des Anerkennungsverhältnisses nachgegangen.  Die sinnlich-emotionalen Gestaltungsfreiräume, wurden durch das Material „alte Zeitungen und Klebeband“ geleitet. Mittels dieser Materialvorgabe konnte die Denkfigur, welcher das Überschreiten von Grenzen, das Hinterfragen von Gewohntem also auch das Entdecken von Ungeahntem inhärent ist, auf unterschiedlichste Weise und durch individuelle Zugänge erfahrbar in den Raum gebracht werden.

 

IMG_0072“ Symbol Kugel:

  • aus einem Element
  • erst aus der Summe heraus möglich“.

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Diese Erkenntnis aus dem Labor erinnert an das Zitat von Annedore Prengel, „Gleichheit verstanden als Gleichwertigkeit von Differierendem“, und spricht für eine Erkenntnis in Bezug auf Heterogenität.

 

IMG_0052Ausgehend von diesen gesammelten Erfahrungen und den unterschiedlichsten Zugängen zu dieser Denkfigur (handelnd, denkend, konstruierend, experimentierend, verwerfend, …) wurde aus dem „Eigenen im Anderen“ kollektive Erkenntnisse herausgearbeitet. Dabei stellte sich die Frage, welche Handlungsfelder die Denkfigur während des Prozesses entweder bei den Gestalter_Innen / Forscher_Innen auslöste oder aber welche Erkenntnisse durch das gemeinsame Agieren im Raum entstanden, während oder nach der Phase des Gestaltens und Experimentierens. Die Erfahrung der Transformation durch das „Andere“, das „Kollektiv“, wurde auf folgendem Plakat erkennbar:

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Ich bin davon überzeugt, dass die individuellen Prozesse der Subjektbildung sich dadurch auszeichnen, dass auf der Grundlage von rationalem Abwägen von Motiven, Mitteln, Zwecken und Folgen einer Handlung (oder eines Unterlassens) mögliche Wege, Folgen oder auch neue Optionen – immer unter Einbezug der eigenen Befindlichkeit – erfahren oder verwerfen zu können.

 

 

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“ (Die Puppe) … hat sich entpuppt – beim Machen gezeigt, durch Tun entwickelt, und (ges? ents?)chärft“.

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Dazu fallen mir die Worte von Jörg Zirfas ein: „Die ästhetische Erfahrung lässt am Bewussten das Unbewusste erahnen, am Begreiflichen das Unbegreifliche und am Manifesten das Latente spürbar werden.“

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Weiter wurden Machtverhältnisse, Zeichenhaftigkeit, kalkulierbare und kontingente Handlungsräume sowie Dekonstruktion der Konstruktion angesprochen und im Zusammenhang mit ästhetischer Bildung diskutiert.

Bilder: Claudia Conte

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