Ästhetische Werkstatt-Expedition 3 „Bücherkids“

„Spuren einer Denkfigur“

Forschungswerkstatt der „Werkstatt-Trilogie“ mit den „Bücherkids“

einer 4. Primarklasse aus Luzern

Seit 2012 führt das ZTP das Forschungsprojekt «Werkstatt-Trilogie» durch. Mit den „Bücherkids“ wird das Forschungsprojekt abgerundet. Dieses wurde August bis Dezember 2015 mit einer 4. Klasse und deren Lehrperson (Luzern) sowie in Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsschwerpunkt ESP Heterogenität und der Abteilung F&E der PH Luzern durchgeführt und mit Methoden der Aktionsforschung befragt.

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Dabei wurde kunstspartenübergreifend zum Thema Glück und Unglück philosophiert, gespielt, gestaltet, gemalt, … Basierend auf den Erkenntnissen der vorangehenden Werkstätten „Kistenkids“ und „Rollenkids“ wurde während des theatral-performativen Gestaltungsprozesses der Frage nachgegangen, welche „Spuren“ durch einen sensibilisierten Umgang in Anerkennungsverhältnissen (vgl A. Scherr 2004) erkennbar werden.

Ein erster Einblick…

 

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Zur Zeit werden die kollektiven Erkenntnisse aus dem praktischen Prozess evaluiert und diskutiert, um in Bezug auf die übergeordnete Haltung der Anerkennung Handlungsfelder zu definieren, welche aus der Praxis abgeleitet und als leitenden Kategorien wiederum in die Praxis einfliessen können. Die entstandene Bühnenproduktion wird an den die Schultheatertagen im Juni 2016 nochmals gespielt.

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Die Erkenntnisse werden voraussichtlich im Sommer 2016 in Form eines abschliessenden Evaluationsberichtes sowie auf einer Webseite öffentlich gemacht.

Bilder: Claudia Conte

Begabungsförderung in der Gestaltungswerkstatt

Am 31.10.2015 ging in Olten die Tagung des Netzwerks Begabungsförderung und dem LISSA-Preis über die „Bühne“.

Am Vormittag ermöglichten drei unterschiedlich ausgerichtete Referate einen Zugang zum Tagesthema. Der Nachmittag galt der konkreten Schulpraxis. Projekte verschiedenster Schulstufen, die der Förderung überfachlicher Kompetenzen besonderes Augenmerk schenken oder sich der Verbindung von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen im Unterricht mit spezieller Berücksichtigung der Begabungsförderung widmen, wurden in Ateliers vorgestellt.

Im Rahmen des Atelier 5 konnte die „Werkstatt-Trilogie“ des ZTP, welche sich seit 2012 mit der Thematik „Heterogenität als Potenzial“ beschäftigt, vorgestellt werden.

Durch ein erstes spielbasiertes Intro wurde der Fokus vom traditionellen Theaterverständnis (Ausgangslage Text) ohne Umschweife auf die Materialität der „Textbeheimatung“ – sprich, auf das Papier gelegt. Das Textpapier wurde umgehend Grundlage für ein gemeinsames Gestalten eines Bühnenraumes, in welchem sich ein Gartenzwerg und ein Schneewittchen (aus der Textvorlage entsprungen) als Protagonisten in eine eben erfundene Welt entführen liessen. Ausgehend von einer Anmerkung einer Teilnehmerin, „da kommt man ja richtig ins Spielen“, wurden im Anschluss an diesen Gestaltungsinput die Themen wie   „anknüpfen ans eigene Spiel“, „Zusammenhänge zwischen Spielentwicklung und Theaterspiel“ „Konzentration durch Material“, „Umgang mit Unvorhergesehenem und Unplanbarem“ aufgenommen.

Anhand von Praxisbeispielen, welche zusammen mit der Klassenlehrperson der aktuellen Werkstattklasse (Claudia Conte, Luzern) thematisiert wurden, konnten darauf aufbauend Verbindungen zu bisherigen Erkenntnissen der „Werkstatt-Trilogie“ mit vielen praktischen Beispielen gezogen werden. Es wurde deutlich, dass kunstspartenübergreifende Gestaltungs- und Theaterprojekte es ermöglichen, die Ausdrucksvielfalt der Kinder heterogener Klassen mit Methodenvielfalt aufzugreifen. Vielfältig angelegte Gestaltungsräume sollen zudem den Kindern  Möglichkeiten schaffen, die individuelle Arbeit am „Eigenen“ und damit ihre Begabungen als Teil eines gemeinsamen Ganzen erfahren zu können. Die Suche und das Fragen nach Eigenen, der Bezug zu „Selbstgeschaffenen“, die Beziehung zu eigens Gestaltetem und Kreiertem spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie hinterlässen, wie dies der Einblick in die beiden bereits evaluierten Teilwerkstätten zeigte, eine positive Wirkung auf das Selbstkonzept, damit verbunden auf den Selbstwert und drauf aufbauend auf die Gemeinschaft. Dazu verhalf ein dafür entwickeltes Format, welches auf ästhetisch-künstlerisches Gestalten basiert und gemeinsam mit theaterpädagogischen Arbeitsweisen die Ziele ästhetischer Bildung verfolgt. Dabei steht das Fragen vor dem Wissen, das ergebnisoffene Suchen, Experimentieren und Recherchieren vor der Vorstellung eines fertigen Produktes und das Bewusstwerden und Erproben eigener Fähigkeiten im Zentrum – Und ein ästhetisches Bildungsprojekt, das „begabungsfördernde Schule“ macht, zur praktischen Weiterentwicklung im Raum.

 

Internationales Schulleitungssymposium Zug

Vom 2.- 4. Sept. 2015 fand in Zug das internationale Schulleitungssymposium zu Themen wie Bildungsqualität, Bildungsorganisationsentwicklung und Bildungsmanagement statt. Der Anlass bot Akteuren aus der Praxis sowie aus Wissenschaft und Verwaltung die Möglichkeit, Ideen und Erfahrungen auszutauschen. Vorträge, Symposien, Workshops und Podiumsdiskussionen eröffneten einen breiten Einblick in die Bildungswelt. Das Zentrum Theaterpädagogik konnte im Rahmen eines Workshops das Forschungsprojekt „Werkstatt-Trilogie“ unter dem Label „Mit Vielfalt auf Vielfalt reagieren – Vom gestaltenden Individuum zum theatral-performativen Gemeinschaftswerk“ vorstellen.

Im Zentrum des Workshops stand eine gemeinsam erarbeitete Auslegeordnung zur Begrifflichkeit Theaterpädagogik in der Schule. Allgemeine Vorstellungen, Zuschreibungen und Erwartungen in Bezug auf Theater in der Schule wurden als Diskussionsgrundlagen gesammelt. Im Zentrum dieser kleinen Erhebung durch die Teilnehmenden standen unter anderem Stichworte wie „Rollenspiel, Rollenverteilung, lustvoll Ausprobieren, Publikum, der Status von Theater, Chaos und Neuordnung, Zwänge.“

Basierend auf dieser gemeinsamen Ausgangslage wurde das Forschungsprojekt vorgestellt und der Zusammenhang zur Heterogenität und zur praktischen Umsetzung im Sinne gelebter Schul-Kultur erläutert werden. Dabei wurden Verbindungen zu Ästhetik, Bildung und Lebenswelt gezogen um die Bedeutung für die Schule genauer darzulegen. Daraus wiederum konnten durch praktische Erfahrungssettings konkrete Bezüge zur ästhetischen Bildung, zur Anerkennungspädagogik und zur Spielentwicklung persönlich erlebbar gemacht werden. Abschliessend diskutierten die Teilnehmenden über entstandene Fragen und Eindrücke zum Forschungsprojekt und die dabei gemachten Erfahrungen als Grundlage für wiederum neue Fragen, Möglichkeiten, Zweifel… . Anstelle der oben genannten Assoziationen zu „Theater in der Schule“ wandelten sich die in einer abschliessenden Runde erhobenen Begriffe sichtlich. Theaterspezifische Themen wie „Publikum“ und „Rolle“ machten übergreifenden Fragen zur Legitimation, zum Bildungszeck von Schule, zum Umgang mit Heterogenität als Potenzial Platz. Auch die zentrale Frage nach der Haltung der Spielleitung stand als zentraler Aspekt im Zentrum der Neuerkenntnisse. Aus dem lustvollen Ausprobieren entwickelte sich Partizipation, aus Chaos und Neuordnung erwuchsen Begriffe wie Mut, Risikobereitschaft und die grosse Thematik der Grenzzone als Bildungsverhältnis, die wiederum in direkter Verbindung mit Raum und Zeit diskutiert werden konnte.

Sehnsucht nach Anerkennung

 

P1090730  Sehnsucht nach Anerkennung

Eine ästhetische Gestaltungswerkstatt.

Ästhetische Gestaltungsmomente und Kinderrechtsbildung treffen aufeinander. Dabei treten Aspekte der ästhetischen Bildung, welche ein Agieren im Anerkennungsverhältnis voraussetzen, als zentrales Bildungsmittel in den Mittelpunkt. Aktuelle Erkenntnisse aus der Spiel- und Theaterpädagogik werden im künstlerischen Tätigsein in direkter Weise erprobt. Die darunter liegende Haltung wird anhand des eigenen künstlerischen Schaffens in Verbindung gebracht mit der Grundhaltung der Anerkennungspädagogik und in direkter Weise mit den Inhalten der Kinderrechte verknüpft. Anerkennung, verstanden als Grundlage der Interaktion zwischen Menschen, spielt in der Erfahrung der Kinder über sich selbst und deren Mitmenschen als agierende Subjekte eine grosse Rolle.

Im Vordergrund steht dabei die Frage nach der Entwicklungs- und Bewegungsmomenten der Persönlichkeit der Lehrperson, die notwendig sind, um in einem Anerkennungsverhältnis zu unterrichten.

Gemeinsam mit den aktuellen Erfahrungen aus der Theaterpädagogik als Teil der ästhetischen Bildung und der Kinderrechtsbildung werden Inhalte und Methoden verknüpft. Im Vordergrund steht dabei die Frage nach der Entwicklungs- und Bewegungsmomenten der Persönlichkeit der Lehrperson, die notwendig sind, um anerkennend im Unterricht zu wirken.

Dabei gehen wir ästhetisch forschend folgenden Fragen nach, welche durch das individuelle Handeln im Sinne ästhetischer Bildung neue subjektive Erkenntnisse ermöglichen:

Was bedeutet eigentlich Anerkennungsverhältnis? Wie gehe ich mit Anerkennung und Respekt mit Kindern um? Was bedeutet das für die Persönlichkeit der Lehrpersonen? Was sind Kinderrechte? Welches sind die Grundlagen künstlerischen Schaffens? Und wie verbinde ich Kinderrechte und Anerkennungspädagogik in künstlerischem Ausdruck im schulischen Alltag?

Dabei sind Installationen, Präsentationen, Performances… entstanden, die individuelle Wirkungen hinterlassen und eine Vielfalt von Themen anklingen liessen.

 

Nachklang 1

Nachklang 2

 

Ästhetische Werkstatt-Expedition 2 „Rollenkids“

Werkstatt 2 Blog   

„Vom individuellen Gestalten zum theatralen Gemeinschaftswerk“

eine Forschungswerkstatt mit einer 4. Primarklasse aus Luzern

Ein erster Einblick…

Werkstatt 2-2 Blog  Werkstatt 2-3 Blog

Erste Erkenntnisse zu …

«Geschichteninseln»

ich weiss um die «Geschichten in mir»

«Leerspielen»

ich spiele mich frei von fremden Bildern

Theatrale «Zeichen» einsetzen

ein  Rubin ist kein Rubin ist ein Rubin

Vertiefung durch «Gestalten»

wenn ich gestalte, bin ich

                                                                    

 …werden diskutiert und beschrieben…

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Kompetenzorientierung in der Theaterpädagogik; vom gestaltenden Individuum zum theatralen Gemeinschaftswerk.

Kompetenzorientierung per se.

Ein leerer Raum. Papierrollen. Klebebandrollen. Und Kinder, die es kaum erwarten können, loszulegen, zu gestalten, zu falten, zu kleben, zu rollen, zu entrollen und entfalten, zu zerreissen und auszulegen, zu experimentieren und fokussieren, zu entwickeln und zerstückeln, glattzustreichen und …

Es wachsen Bäume und es wandeln Gespenster, es posieren Bräute und stumm beobachtet die still entstandene Büste aus dem Augenwinkel das sanfte Kanonenkugelblasen der nahen Burg. Astronauten landen nahe dem Thron der Königin. Ob sie die Schatzkarte finden? Der Schneider ist bereit für seinen Einsatz. Und fortwährend werden neue Rollen entwickelt. Besuch aus der Steinzeit kündigt sich an, da müssen unbedingt neue Schuhe her. Und der Teppich, ist er schon ausgerollt?

Ob mit oder ohne Textvorlage – theaterpädagogisches Arbeiten ist längst aus den Kinderschuhen der „stofforientierten Unterrichtskultur“, in welcher Theater spielen noch „Texte auswendig lernen und aufsagen“ bedeutete – gewachsen. Das Zentrum Theaterpädagogik versteht theaterpädagogisches Arbeiten als Teil der ästhetischen Bildung im Sinne gestalterischer und künstlerischer Vermittlungs- und Unterrichtstätigkeit. Basierend auf einer ressourcenorientierten Grundhaltung werden dabei fachliche und überfachliche Kompetenzen im künstlerischen Schaffen erworben und weiterentwickelt.

Im Rahmen eines kunstpädagogischen Projektes steht Weiterlesen

Ästhetische Werkstatt-Expedition 1

Ästhetische Bildung; Theaterwerkstatt

Ästhetische Bildung; Theaterwerkstatt

Bericht Theaterwerkstatt

Forschungsprojekt «Theaterwerkstatt»

Integriert in die Schultheatertage konnte dieses Jahr zum ersten Mal das Forschungsprojekt «Theaterwerkstatt» durchgeführt werden. Die Initialzündung für das Pilotprojekt vom ZTP gaben zwei zentrale Entwicklungen, welche in Bezug auf theaterpädagogische Projekte in Schulen seit geraumer Zeit immer mehr spürbar wurden und sich offensichtlich verdichteten:

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